zum Hauptinhalt
Die Intensivstation der Kinderklinik des St.-Joseph-Krankenhauses.

© dpa/Christoph Soeder

Notlage in Berlins Kindermedizin: Studenten sollen Kliniken unterstützen – keine Krankschreibungen für Schüler nötig

Personalausfälle, überlastete Kliniken, abgesagte Behandlungen: Die Not ist groß. Neue Maßnahmen sollen helfen. Und die Politik trifft sich zur Sondersitzung.

Wegen der Krise in den Kliniken – insbesondere auf den Kinderstationen – hat sich Berlins Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) mit Ärzteverbänden auf mehrere Maßnahmen geeinigt. Zudem ändert das Landesparlament seine Pläne: Weil der nächste reguläre Termin erst im Januar ist, verständigten sich am Donnerstag alle Fraktionen im Abgeordnetenhaus darauf, eine Sondersitzung des Gesundheitsausschusses einzuberufen. Die ist für Dienstag angesetzt.

Dann wird Senatorin Gote zur Lage auf den Kinderstationen, in den Rettungsstellen und dem Notbetrieb der Charité gefragt werden. In vielen Krankenhäusern fehlt Personal; wegen der aktuellen Infektionswellen fallen zudem krankheitsbedingt Pflegekräfte und Ärzte aus. Tausende Behandlungen wurden verschoben, kranke Kinder nach Brandenburg verlegt.

Ulrike Gote (Grüne), Berliner Gesundheitsenatorin.

© dpa/Britta Pedersen

„Angesichts der Lage in Notaufnahmen und Kinderkliniken muss die Senatorin mehr Antworten liefern – auch wenn die Gesundheitspolitik maßgeblich im Bund bestimmt wird“, sagte SPD-Gesundheitsexpertin Bettina König. Der Ausschussvorsitzende Christian Gräff (CDU) forderte: „Berlin braucht einen Notfallplan.“ Einer Sondersitzung muss mindestens ein Drittel der 22 Ausschussmitglieder zustimmen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Wegen der besonders überlasteten Kindermedizin traf sich Senatorin Gote mit diversen Ärzteverbänden am Mittwochabend zu einem Spitzengespräch. Die „Gesprächsdrähte“ seien nun kürzer, hieß es, die bereits beschlossenen Maßnahmen würden umgesetzt. Dazu zählt, planbare Eingriffe erwachsener Patienten zu verschieben, um mehr Personal auf Kinderstationen einsetzen zu können.

Wie die Gesundheitsverwaltung mitteilte, einigte man sich zudem auf Folgendes: Für kranke Kinder sollten nötige Krankschreibungen für die Schulen vorerst ausgesetzt werden, auch um die Praxen zu entlasten. Medizinstudenten werden aufgerufen, sich in den Kinderkliniken zur Unterstützung zu melden. Ähnlich war während der Höhepunkte der Corona-Pandemie vorgegangen worden.

Zur ebenfalls in der Berliner Runde geforderten „Entbudgetierung“ der Kinderarztpraxen äußerte sich am Donnerstag auch der Bundesgesundheitsminister. „Jede zusätzliche Leistung wird bezahlt“, sagte Karl Lauterbach (SPD). Üblicherweise sind die Budgets der gesetzlichen Krankenkassen für die Praxen weitgehend gedeckelt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false