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Kinder stehen im Ankunftszentrum am ehemaligen Flughafen Tegel.

© dpa/Sebastian Gollnow

„Nicht nur ein Ort des Lernens“: Berliner Flüchtlingsrat sieht Schulen in Flüchtlingszentren als Integrationshemmnis

Die Willkommensschule der Tegeler Flüchtlingsunterkunft soll ihre Kapazität erhöhen. Der Flüchtlingsrat fordert, die Kinder besser an reguläre Schulen zu holen.

Der Berliner Flüchtlingsrat sieht separate Schulen für geflüchtete Kinder als „Integrationshemmnis“. „Lagerschulen führen zu Segregation und Ausgrenzung und stellen somit ein massives Integrationshemmnis für geflüchtete Kinder dar“, sagte die Sprecherin des Berliner Flüchtlingsrates, Sina Stach, am Sonntag. Der Flüchtlingsrat setzt sich für die Rechte von Flüchtlingen ein. Etwa in der Geflüchtetenunterkunft in Tegel gibt es eine vorübergehende Willkommensschule, die ihre Kapazitäten auf 300 Schulplätze für Kinder ausbauen will.

„Schule ist nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein Ort der Begegnung und des Miteinanders. Gerade für geflüchtete Kinder geht es darum, dem tristen und nicht kindgerechten Alltag in ihren Unterkünften zu entkommen und den Kontakt zu Gleichaltrigen außerhalb der Unterkunft aufzubauen. Diese Möglichkeit wird ihnen durch eine Lagerschule genommen.“

Als Alternative schlug der Rat laut Mitteilung eine „Schichtbeschulung“ an Nachmittagen vor oder die Nutzung von Räumen an Grundschulen, die für die Nachmittagsbetreuung gedacht seien – morgens aber freistünden. Grundsätzlich müssten neue Schulen gebaut und bestehende Schulen erweitert werden, hieß es weiter. Anfang des Jahres hatten noch rund 1000 geflüchtete Kinder keinen Schulplatz, wie aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage der Grünen hervorging. (dpa)

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