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Das Tor des Zentralen Festplatz. Ob das Hertha-Stadion hier hin kann, ist ungewiss.

© dpa

Neues Stadion für Hertha BSC: Standort in Tegel für Fußballarena auch ungewiss

Die Gespräche zwischen Senat und Hertha über ein neues Fußballstadion laufen weiter. Jetzt ist der Festplatz in Tegel wieder im Gespräch.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Ob es dem Senat gelingt, Hertha BSC am Flughafen Tegel ein Grundstück für ein neues Fußballstadion anzudienen, ist nach wie vor offen. Vier Standorte werden seit Mitte September geprüft, an den Gesprächen sind die landeseigene Tegel Projekt GmbH, die fachlich zuständigen Senatsverwaltungen und der Profiverein beteiligt.

Bis Ende Oktober wolle man prüfen, hieß es ursprünglich. Offenbar dauert es doch länger. Bisher sickerte nur durch, dass die Verhandlungen „konstruktiv" verliefen, aber noch kein Ergebnis vorliege.

Es gebe nur „Zwischenstände", die nicht verkündet würden, verlautete es am Dienstag aus Senatskreisen. Ein Bericht der Bild-Zeitung, dass der Zentrale Festplatz östlich der Stadtautobahn A111 die „Vorzugs-Variante" für einen Standort der Hertha-Arena in Tegel sei, wurden nicht bestätigt. Der Bundesligaverein hatte bislang signalisiert, dass dieses Grundstück für das geplante Stadion einschließlich der notwendigen Infrastruktur zu klein sei. Dies wird von Sportexperten der Koalition anders gesehen.

Ein generelles Problem des Standorts Tegel ist aber die mangelhafte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Außerdem sind die Flächen auf dem Flughafen Tegel, der im nächsten Herbst stillgelegt werden und zu einem Wissenschafts- und Industriepark plus Wohnquartier entwickelt werden soll, weitgehend verplant. Weit vorangeschrittene Bebauungspläne müssten korrigiert werden.

Das gilt jedenfalls für drei Standorte, die seit einigen Wochen geprüft werden: Westlich der Landebahn, auf der Landebahn nahe dem TXL-Terminal und auf dem nördlichen Rollfeld in Nachbarschaft zum Flughafensee. Die Grünen lehnen die Nutzung dieser Flächen auch aus Gründen des Natur- und Landschaftsschutzes strikt ab.

Die Schausteller müssten weichen

Übrig bliebe also nur der Festplatz, der für Volksfeste und ähnliche Veranstaltungen genutzt wird. Die Schausteller müssten weichen. Dort wäre ein Hertha-Stadion mit Auto und Bus gut erreichbar, solange es keinen Stau gibt. Vom U-Bahnhof Kurt-Schumacher-Platz müssten die Fans einen halbstündigen Fußweg in Kauf nehmen.

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Nach Schätzung des Vereins könnten nur 30 Prozent der Zuschauer mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Stadion gebracht werden. Im Olympiastadion sind es 70 Prozent. Doch die Pläne Herthas, am Rand des Olympiaparks eine Arena zu bauen, sind vorerst gescheitert, weil die Mieter einer kleinen Genossenschafts-Siedlung dem Bauprojekt nicht weichen wollen.

Hertha BSC bemüht sich trotzdem weiter darum, diesen Plan zu realisieren. Eine Online-Petition soll helfen, die bisher von 15.500 Hertha-Fans unterstützt wird. Außerdem versucht der Verein, die großen Berliner Sportverbände auf seine Seite zu ziehen, um Druck gegenüber dem Senat aufzubauen. Auch auf der Hertha-Mitgliederversammlung am 10. November wird das neue Stadion wieder ein Thema sein.

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