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Bier-Metall. Auch für Zapfanlagen, wie diese, wird Kupfer verarbeitet.

© imago images/Martin Bäuml Fotodesign

Neue Chance für Kupfer aus der Lausitz: In Spremberg wird das Edelmetall bald wieder abgebaut

Mehrere Jahre geschah nichts, doch nun will ein Unternehmen den Kupferabbau in der Lausitz wieder angehen. Die Vorbereitungen dazu laufen.

Die vergangenen Jahre tat sich beim Kupferabbau in der Lausitz augenscheinlich nichts. Doch nun soll es wieder vorangehen. Das bestätigte der Projektleiter des Unternehmens Kupferschiefer Lausitz GmbH (KSL), Bas Uriost, dem Tagesspiegel. Die KSL habe in Spremberg (Spree-Neiße) erneut ein Büro bezogen, um das sogenannte Raumordnungsverfahren vorzubereiten.

„Das passiert, bevor eine Mine zum Kupferabbau entsteht. Bei dem Verfahren wird geschaut, wie das Vorhaben den Raum verändert, also die Fauna und Flora, wie raumverträglich es ist“, beschreibt der Projektleiter das Prozedere. Immerhin 130 Millionen Tonnen wertvolles Kupfererz lagern in der Lausitz, sagt Bas Uriost.

Daraus könnten durch Verhüttung 1,9 Millionen Tonnen reines Kupfermetall entstehen. Das Edelmetall sei derzeit wieder nachgefragt. „Vor allem für die Elektrifizierung ist Kupfer wichtig. Denken Sie an die Batterien, die für die Elektroautos benötigt werden“, nennt Uriost als Beispiel. Aber auch für die Produktion von Elektrogeräten und Schmuck wird es benötigt.

2014 hatte die KSL den Abbau gestoppt. „Wir haben das Vorhaben nie auf Eis gelegt, eher sind wir auf Sparflamme gefahren“, betont er. Damals seien die Preise weltweit abgesunken, „viel zu niedrig, als dass es eine sichere Perspektive gegeben hätte“, beschreibt der Projektleiter. Dafür habe sich ein Büro in Spremberg nicht gelohnt, „das Ganze konnte von unserem Washingtoner Büro weiter begleitet werden“.

Kupferabbau ist jetzt wieder attraktiv

Doch nun habe sich die Marktsituation geändert: Kupferabbau ist wieder lukrativ. Und so habe es im Hintergrund in den vergangenen Jahren sehr wohl Gespräche, Gutachten und Behördentreffen gegeben.

Nun gelte es, das Raumordnungsverfahren vorzubereiten – eine raumgreifende Angelegenheit. Denn 18 bis 19 Aktenordner befülle so ein Verfahren, das die zuständigen Behörden dann prüfen müssen. Im kommenden Jahr soll dies abgeschlossen sein. Doch gegraben wird dann wohl noch lange nicht. Anschließend folge das Planfeststellungsverfahren.

Bis das Edelmetall aus der Erde geholt werden kann, wird es noch dauern

Wann endlich Kupfer aus der Lausitzer Erde geholt wird, möchte Uriost nicht schätzen. „Wir wollen einen Schritt nach dem anderen machen“, sagt er. Man spreche derzeit mit unterschiedlichen Partnern, also Investoren, die mit einsteigen könnten. Denn die Summe, die für dieses Vorhaben benötigt wird, sei sehr hoch.

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KSL ist eine Tochter des international tätigen Bergbaukonzerns Minera mit Zentrale in Washington D.C.. Dieser hatte bis zum vorläufigen Stopp des Vorhabens im Jahr 2014 nach eigenen Angaben mehr als 30 Millionen Euro in das Kupferprojekt investiert.

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