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Am Bahnhof Lichtenberg kamen die Fahrgäste gar nicht in die U5.

© Ella Simon

Update

Nahverkehr in Berlin: Anstehen für die U5: Pendlerstress durch Sperrung der S-Bahn

Die S-Bahnen aus Berlins Osten zum Alexanderplatz sind gesperrt, Fahrgäste mussten am Montag lange warten. Auch im Nord-Süd-Tunnel gibt es Einschränkungen.

Das war Ärger mit Ansage: Nachdem die S-Bahnsperrung im östlichen Zentrum am Wochenende keine außergewöhnliches Probleme verursacht hatte, kam es im Berufsverkehr am Montag dicke. Besonders auf der U-Bahnlinie 5, die von den S-Bahn-Verantwortlichen zur Umfahrung der gesperrten Strecke zwischen Alexanderplatz und Lichtenberg empfohlen wurde, gab es teils chaotische Zustände. Die Züge waren so überfüllt, dass Fahrgäste auf den Bahnsteigen zurückbleiben mussten. Manche warteten bis zu einer halben Stunde, ehe sie einsteigen konnten.

Wie berichtet, laufen derzeit die restlichen Arbeiten für den Bahnhof Ostkreuz. Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember werden zwei weitere Gleise zwischen der wichtigen Umsteigestation und dem Ostbahnhof in Betrieb genommen werden. Die S-Bahnen rollen dann auf vier Gleisen. Dadurch können die Züge aus Richtung Osten häufiger fahren, und der Betrieb wird weniger anfällig gegen Störungen – hofft die S-Bahn.

Erstmal wird alles schlechter

Bevor sich also also alles verbessert auf der wichtigen Verbindung, wurde es zunächst einmal alles schlechter. Seit Freitagfrüh waren die S5, S7 und S75 unterbrochen. Auf den gesperrten Abschnitten – die S 3 fuhr zudem erst ab Karlshorst und die S 9 ab Treptower Park – rollten Busse im Ersatzverkehr. Besonders an zwei Bahnhöfen offenbarten sich die Probleme. Im Frühberufsverkehr war das Gedränge im U-Bahnhof Lichtenberg so groß, dass die Züge besonders langsam in die Station einrollten. Am Nachmittag dann ein ähnliches Bild am Alex. Einer, der am Morgen nicht mitkam, war Patrick Mühlberger. Dem 28-Jährigen war es auch beim dritten Versuch nicht gelungen, sich in die U-Bahn zu quetschen. Er verstehe ja, dass man das Streckennetz sperren musste, allerdings müssten die U-Bahnen dann häufiger fahren und nicht im Fünf-Minuten-Takt. Via Twitter meldete die BVG allerdings: „Wir lassen auf der Linie alles fahren, was geht.

So mancher Pendler ließ da gleich die Hoffnung fahren und nutzte die Ersatzbusse. Doch auch hier staute sich der Ärger schon am Morgen: „Mein Bus zum Ostbahnhof ist viel zu spät“, stöhnte die 22-jährige Tugce Arslan. Sie habe vergeblich versucht, in die U-Bahn zu kommen. Jetzt sei sie wohl zu spät am Arbeitsplatz. Auch Sinan Denglert, 35, ärgert sich über den schlechten Ersatzverkehr: Nur alle sechs Minuten komme ein Bus. Als sei seine Klage erhört worden, verringert sich der Abstand dann auf zwei bis drei Minuten. Trotzdem passen nicht alle Pendler in die Busse hinein.

So geht's weiter

Am Dienstagmorgen sollte, so der Plan, bei der S-Bahn wieder Normalbetrieb herrschen. Erfahrungen von ähnlichen Umstellungen zeigen allerdings, dass der Start mitunter holprig sein kann. Deshalb sollten sich Fahrgäste unbedingt vorher informieren, ob alles wie geplant rollt. Dies gilt auch fürs kommende Wochenende, an dem sich die Sperrungen zwischen Alexanderplatz und Lichtenberg sowie Karlshorst noch einmal wiederholen, inklusive Schienenersatzverkehr. Start ist am Freitag um 22 Uhr, das Ende in der Nacht zu Montag. Auf der S3 gibt es weiter Ersatzverkehr, allerdings verkürzt auf den Abschnitt Ostkreuz-Karlshorst.

Dafür wird unter der Woche in den Nächten an anderen Strecken gebaut: Auf den Linien S1, S2 und S25, die durch den Nord-Süd-Tunnel rollen, gibt es jeweils ab 22 Uhr Ersatzverkehr zwischen dem Nordbahnhof und den Stationen Yorckstraße sowie Schöneberg, und zwar bis zur Nacht Donnerstag auf Freitag. In der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag ist dann noch Schienenersatzverkehr auf dem Ostring zwischen Landsberger Allee und Ostkreuz.

Auf große Änderungen müssen sich Fahrgäste in Richtung Südwesten ab 16. November einrichten. Mehrfach wird die Strecke auf unterschiedlichen Abschnitten zwischen Westkreuz und Potsdam unterbrochen. Das Ganze dauert bis zum Frühjahr. Hier geht’s also auch erst mal langsamer voran, bevor es schneller wird.

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