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Am Hauptbahnhof entsteht für die Linie zunächst nur ein provisorischer Bahnsteig außerhalb des Gebäudes.

© IMAGO / Panthermedia

Nach jahrelangen Verzögerungen: Neue S-Bahn zum Berliner Hauptbahnhof Ende 2023 fertig

Die kurze S21 soll nach Baupannen, Lieferengpässen und Corona nun Ende des kommenden Jahres in Betrieb gehen. Doch auch danach wird weiter gebaut.

Die S21 kommt sechs Jahre zu spät. Ursprünglich sollte die kurze Verbindung vom Nordring zum Berliner Hauptbahnhof im Jahr 2017 fertig werden. Nun plant die Bahn eine Eröffnung zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023. Diesen Termin nannte ein Bahnsprecher der "Berliner Morgenpost".

Im Frühjahr dieses Jahres war bekannt geworden, dass auch der zuletzt angepeilte Termin Ende 2022 nicht zu halten sein wird. Laut Bahn hatte es Lieferengpässe bei Schaltanlagen und speziellen Betonbauteilen wie Kabelschächten und -kanälen gegeben. Corona habe ebenfalls gebremst, so fehlte Fachpersonal für die Planung.

Zuvor hatte es wegen Pannen beim Bau sowie Umplanungen und geänderten Bauverfahren große Verzögerungen gegeben. Von der geplanten doppelten Anbindung des Nordrings wird zunächst nur die nach Wedding/Gesundbrunnen gebaut.

Zunächst soll eine Linie "S15" pendeln, die S21 soll später zur Siemensbahn fahren. Die dafür nötige zweite Kurve Richtung Westen nach Westhafen kommt erst viel später. Und am Hauptbahnhof entsteht nur ein provisorischer Bahnsteig außerhalb des Gebäudes. Die endgültige Lage der Station unter dem Bahnhofsgebäude wird ebenfalls viel später fertig, hier hatte es technische Schwierigkeiten gegeben.

Tunnel unter der Innenstadt

Dieser erste Abschnitt ist Teil der City-S-Bahn, die künftig einmal in zwei weiteren Abschnitten bis Potsdamer Platz und Südkreuz führen soll. Die sind nach Angaben des Senats frühestens im Jahr 2037 fertig.

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Angesichts der aktuellen Verzögerungen erscheint dieser Termin in 15 Jahren schon optimistisch. Seit Jahren wird bereits um die Lage des Tunnels am Reichstag gerungen, weil angeblich das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas durch den Bau gefährdet sei.

Die "S21" ist eine zweite Nord-Süd-S-Bahn, die die Innenstadt im Tunnel unterqueren soll. Die erste Nord-Süd-Bahn von Gesundbrunnen nach Anhalter Bahnhof war in den 1930er Jahren fertig geworden. Diese Strecke über die Friedrichstraße ist mit 120.000 Fahrgästen täglich fast ausgelastet, heißt es bei der Deutschen Bahn. Die Bahn mag den Begriff S21 wegen des gleichnamigen Stuttgarter Pannenprojekts nicht und spricht lieber von der S15. In internen Unterlagen heißt auch der Berliner Tunnel weiter S21.

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