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Die Kreuzung der Straße Am Friedrichshain mit der Greifswalder Straße.

© Madlen Haarbach/Tagesspiegel

Nach drei tödlichen Unfällen in einem Jahr: Kreuzung am Volkspark Friedrichshain für Radfahrer umgebaut

Getrennte Ampelschaltungen und neue Radstreifen sollen die Sicherheit für Radfahrende an der Bezirksgrenze verbessern. Eine Auto-Fahrspur fällt dafür weg.

Die Kreuzung am Volkspark Friedrichshain ist für Radfahrer umgestaltet worden. Bislang sei die Doppelkreuzung zwischen den Straßen Am Friedrichshain, Friedenstraße und Greifswalder Straße eher als „Todeskreuzung“ bekannt gewesen, sagte Berlins Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) am Freitag vor Ort. Gemeinsam mit Friedrichshain-Kreuzbergs Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (ebenfalls Grüne) weihte sie am Morgen die neu umgebaute Kreuzung ein.

Im Dezember 2021 wurde hier eine 58-jährige Radfahrerin beim Abbiegen von einem hinter ihr fahrenden Lkw überrollt. Sie war der dritte Mensch, der 2021 im Umkreis der Kreuzung bei einem Verkehrsunfall getötet wurde. Es sei daher dringend an der Zeit gewesen, die Kreuzung an der Grenze zwischen Prenzlauer Berg und Friedrichshain sicherer zu gestalten, sagte Jarasch.

© Fabian Bartel

Ungefähr ein Jahr dauerten die Planungen und Umbauarbeiten. Nun gibt es eigene Radstreifen, für die eine Auto-Fahrspur und mehrere Parkplätze wegfielen. Fünf separate Fahrradampeln regeln jetzt den Verkehr. Künftig soll die Rekommunalisierung der Ampelschaltungen ähnliche Umbauprozesse beschleunigen.

„Es geht nicht darum, dass wir Radfahrende lieber mögen und deswegen bevorzugen – es geht um den Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer“, sagte Jarasch. Sie betonte, dass es mit dem Umbau von Kreuzungen nicht getan sei und sprach sich für umfassendere Maßnahmen wie ein flächendeckendes Tempo 30 aus.

Radaktivist:innen gaben sich nur halb zufrieden: Ein Vertreter des Fahrradlobby-Vereins ADFC Pankow bezeichnete den Umbau als „nicht mutig genug“, da es immer noch zu Konflikten zwischen Auto- und Radfahrer:innen komme. Es seien Nachbesserungen geplant, sagte Jarasch – etwa ein Schutz der neuen Radstreifen durch sogenannte Leitboys, also Plastikaufsteller.

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