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Bis zu 32 Schülerinnen und Schüler müssen sich in die viel zu kleinen Räumen quetschen.

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Adventskalender der maroden Schulen, Tür 24, Teil 1: Mit dem Kopf vor der Wand

Ein Ärgernis nach dem anderen aus maroden Schulen kann man nachlesen im Adventskalender des Bezirksausschusses Steglitz-Zehlendorf. Das letzte Türchen mit einer Doppelfolge.

Das Primo-Levi-Gymnasium in Weißensee hat ein massives Platzproblem. Klassenräume, die selbst für 30 Kinder schon zu klein seien, müssten teilweise mit bis zu 32 Schülerinnen und Schülern gefüllt werden, schreibt Schülersprecher Leonard Wolf. Das habe zur Folge, dass in manchen Klassen der Platz enorm bemessen sei. Die ersten Sitzreihen trennen nicht selten weniger als ein Meter von der Tafel oder Smart Board. Das sei "kein Zustand für eine angenehme Lernatmosphäre", schreibt Wolf.

Die zuständige Bezirksstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD) sagte auf Anfrage des Tagesspiegels, dass die Schule sehr gefragt sei. Eltern könnten ihre Schützlinge sogar einklagen, wenn diese von der Schule wegen Platzmangels abgelehnt würden. Die Schule müsse daraufhin nachweisen, dass es im gesamten Schulgebäude keine geeigneten Räume gebe, um Klassen mit 32 Schülern unterzubringen. Weil das aber vor Gericht sehr schwer sei, würde sich der Aufwand nicht lohnen, so Zürn-Kasztantowicz. Die Schule würde deswegen von vornherein siebte Klassen mit 32 Schülern besetzen.

Bezirke bekommen jährlich 100.000 Euro für Klosanierungen

Doch auch die Bausubstanz des Primo-Levi-Gymnasiums ist marode. Speziell die Sanitäranlagen müssten dringend saniert werden, schreibt der Schülersprecher. Dazu sagte Zürn-Kasztantowicz dem Tagesspiegel, dass im kommenden Jahr mit Geld vom Senat sukzessiv mit der Sanierung der stillen Örtchen an der Schule begonnen werden. Jeder der Berliner Bezirke bekommt pro Jahr 100.000 Euro vom Senat. Das Geld ist speziell für marode Toiletten an den Schulen vorgesehen.

Das Alter der Schule merkt man dem Gebäude an manchen Stellen an.

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Für eine Instandsetzung der restlichen Gebäudestruktur fehle aber bislang noch das Geld, so Zürn-Kasztantowicz. Mehrere Millionen Euro seien nötig, um das komplette Gebäude zu sanieren. Zum einen liege das an dem besonders beschädigten Zustand der Schule, zum anderen stünde einer der beiden Hauptkomplexe unter Denkmalschutz.

Das Primo-Levi-Gymnasium entstand 2007 aus der Fusionierung der Carl-James-Bühring und der Wieland-Herzfelde-Oberschule.

Lesen Sie alle Folgen des Adventskalenders hier:
1. Dezember: Knöterich in Alt-Lankwitz

2. Dezember: In Kaulsdorf müssen Kinder zwei Jahre mit dem Bus pendeln

3. Dezember: Volleyball zwischen Schimmelwänden - das Lilienthal-Gymnasium in Lichterfelde

4. Dezember: Andreas-Gymnasium: Die Quelle im Keller

5. Dezember: Auch in Dahlem sprudelt eine Quelle

6. Dezember: Gute Nachrichten aus dem Paulsen-Gymnasium

7. Dezember: Schule an der Victoriastadt: Zum Essen in die Aula

8. Dezember: Pipi in der Pause? Nicht in der Anna-Lindh-Schule

9.Dezemeber: "Warum nur ein Geldsegen für die Hochschulen?"

10.Dezember: Ludwig-Bechstein-Grundschule: Die Wildnis von Lankwitz

11.Dezember: Dachschaden am Beethoven-Gymnasium

12.Dezember: Den Eltern der Joan-Miro-Grundschule stinkt's

13.Dezember: Hoffnung auf einen neuen Schulhof in Steglitz

14.Dezember: Diese Berliner Schule hat einen Dachschaden

15.Dezember: Zum Essen in den Hort

16. Dezember: Unser Hof, unser Schrottplatz

17. Dezember: Kaputt gespart

18. Dezember: Schüler haben keinen Bock auf Bruchbuden

19. Dezember: Förderunterricht im Flur

20. Dezember: Erfolgsgeschichte aus Pankow

21. Dezember: Unser kleines Friedrichshain

22. Dezember: Zu kleine Kantine: Schülerschlingen ihr Essen herunter

23. Dezember: Verwirrung um Bestandsaufnahme der Berliner Schulen

Den kompletten Adventskalenderfinden Sie auf dem Blog des Bezirkselternausschusses Steglitz-Zehlendorf.

Florian Brand

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