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Iris Spranger (SPD), Innensenatorin von Berlin

© dpa/Jens Kalaene

Mietverträge unterbunden: Berlins Innensenatorin untersagt Aftershow-Partys von Rammstein in landeseigenen Immobilien

Iris Spranger will Frauen schützen – und bekräftigt, dass Rammstein in Liegenschaften des Landes keine Aftershow-Partys feiern darf. Die geplanten Konzerte im Olympiastadion könne sie jedoch nicht verbieten.

Angesichts der Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann hat Berlins Innensenatorin bekräftigt, dass es in den Liegenschaften des Landes keine Aftershow-Partys der Band geben wird.

„Die Vorwürfe wiegen so schwer, dass ich dem Schutz und der Sicherheit der Frauen absoluten Vorrang gegeben habe und die Mietverträge, die angestanden hätten für die Aftershow-Partys, unterbunden habe“, sagte Iris Spranger (SPD) am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. „In Berlin wird es in den Liegenschaften, die ich zu verantworten habe, keine Aftershow-Partys der Band Rammstein geben.“

Spranger sagte auf Nachfrage: „Die Mietverträge für die Partys sind nicht beschlossen, das habe ich unterbunden. Die Konzerte kann ich als solches nicht verbieten, das steht nicht in meiner Hoheit.“ Sie fügte hinzu, natürlich gelte im Rechtsstaat die Unschuldsvermutung, aber der Staat habe auch die Verpflichtung, Gefahren abzuwehren.

Rammstein-Konzerte im Juli im Berliner Olympiastadion geplant

Dazu, wann genau sie bei geplanten Verträgen interveniert habe oder wie viele Anfragen es überhaupt gab, machte Spranger keine genaueren Angaben. Bereits am 7. Juni hatte sie auf Twitter mitgeteilt, keine Partys zulassen zu wollen.

Bei den sogenannten Liegenschaften handelt es sich nach Angaben aus der Verwaltung um zwei Flächen nahe dem Olympiastadion, in dem das Konzert im Juli stattfindet. Und zwar um Bereiche auf den Geländen von Olympiapark und Olympiabad.

Mehrere Frauen hatten in den vergangenen Tagen – teilweise anonym – Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Die Frauen schilderten Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. Junge Frauen seien während Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur Aftershowparty kommen wollen. Dabei soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein.

Lindemann hatte Vorwürfe gegen ihn am Donnerstag zurückgewiesen. Seine Interessen lässt er nun anwaltlich vertreten, wie die Berliner Rechtsanwälte Simon Bergmann und Christian Schertz bekannt gaben. „In den sozialen Netzwerken, insbesondere auf Instagram, Twitter und bei YouTube, wurden von diversen Frauen schwerwiegende Vorwürfe zulasten unseres Mandanten erhoben“, hieß es in einer Mitteilung. „So wurde wiederholt behauptet, Frauen seien bei Konzerten von Rammstein mithilfe von K.o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr.“ (dpa)

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