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In Babelsberg ließen Aktivisten der Gruppe "Tyre Extinguisher" Luft aus Autoreifen.

© privat/privat

Mercedes und BMW besonders oft betroffen: Angebliche Klimaschützer lassen Luft aus SUV-Reifen – 1337 Anzeigen in Berlin seit 2022

Die betroffenen Autobesitzer sind genervt, wenn sie morgens die platten Reifen an ihrem Wagen entdecken. Die Täter fordern im Netz zu weiteren Aktionen auf.

Angebliche Klimaschützer lassen seit Jahren immer wieder Luft aus Reifen vor allem von größeren Geländewagen, inzwischen sind bei der Berliner Polizei 1337 Anzeigen dazu eingegangen. Im Jahr 2022 sammelte die Polizei 336 Strafanzeigen wegen des Verdachts der Sachbeschädigung an Autos mit dem Merkmal „Reifenluft ablassen“ und der Begründung „Klimaschutz“. 2023 waren es dann bis zum 15. Dezember 1001 entsprechende Anzeigen, wie der Senat auf eine CDU-Anfrage antwortete.

Nach der Polizeistatistik traf es in häufigen Fällen die Autos der bekannten großen Hersteller Mercedes (173), BMW (171), VW (127), Volvo (106), Audi (95) und Ford (66). Aber auch alle anderen Marken erwischt es ab und zu, in der Statistik tauchen auch italienische Sportwagenfirmen und englische Luxus-Limousinen auf.

Meist werden Flugblätter der „Tyre Extinguishers“ hinterlassen

In den meisten Fällen hinterließen die Täter Flugblätter der Internet-Plattform „The Tyre Extinguishers“ (Deutsch: Die Reifenlöscher). Danach lassen die Täter die Luft aus den Reifen von großen Fahrzeugen wie Geländewagen, um mehr Klimaschutz zu fordern. Sie sind in diversen deutschen und europäischen Städten unterwegs.

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„The Tyre Extinguishers“ sei keine Gruppe oder Gruppierung oder sonstiger Personenzusammenschluss, erklärt die Polizei, sondern eine Informationsplattform, die seit März 2022 neben der Anleitung und öffentlichen Aufforderung auch Bekennerschreiben in mindestens 28 Sprachen zum Herunterladen und Ausdrucken zur Verfügung stelle. „Eine Koordinierung oder gar Organisation“ sei nicht zu erkennen. Im Internet würden viele Taten veröffentlicht.

Wie viele Täter es gebe, könne man bisher nicht sagen. Eine mutmaßliche Täterin sei auf frischer Tat gefasst worden, dabei sei es um einen Ermittlungskomplex mit acht Fällen gegangen.

Nach den bisherigen Berichten der Polizei sind Täter meist in einer Nacht konzentriert in einem Stadtteil und einer Reihe von Straßen unterwegs, wo in wenigen Stunden die Luft aus Reifen Dutzender Autos gelassen wird. In manchen Fällen werden die Reifen auch zerstochen. (dpa)

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