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DDR-Geschichte: Mauermuseum korrigiert Opferzahlen

Die Zahl der Mauer-Opfer soll höher sein, als bisher angenommen: Das privat geführte Mauermuseum "Haus am Checkpoint Charlie" hat eine aktualisierte Statistik veröffentlicht. An der Berliner Mauer sollen demnach zwischen 1961 und 1989 231 Menschen getötet worden sein.

Das private Mauermuseum Haus am Checkpoint Charlie und die angeschlossene Arbeitsgemeinschaft 13. August e. V. haben neue Zahlen zu Opfern der deutsch-deutschen Teilung vorgelegt. Demnach starben zwischen 1945 und Herbst 1989 europaweit 1245 vorwiegend deutsche Flüchtlinge oder Grenzposten an Grenzanlagen, 44 mehr als von den beiden Institutionen bislang angenommen. Die Zahlen basieren nach Angaben von Museumschefin Alexandra Hildebrandt auf Unterlagen der Birthler-Behörde, Registern der Einwohnermeldeämter und Zeitzeugenberichten.

Neben den Toten an der Grenze zu Westdeutschland und West-Berlin wurden auch Opfer registriert, die bei Fluchtversuchen über die Ostsee oder sozialistische Länder ums Leben gekommen waren. Ebenfalls registriert wurden getötete DDR-Grenzsoldaten. Hierbei seien sowohl durch Flüchtlinge erschossene Soldaten als auch Selbstmörder oder verunglückte Uniformierte aufgenommen worden.

Die Statistik erfasst vor allem Deutsche, aber auch ausländische Bürger. So wurden russische Deserteure und verunglückte DDR-Flüchtlinge registriert. Eine weitere Opfergruppe bilden Personen, die nach Unfällen im Bereich von Sperranlagen nicht gerettet werden konnten. Die Zahl der zwischen 1961 und 1989 direkt an der Berliner Mauer Gestorbenen bezifferte Hildebrandt mit 231. Sie zog Zahlen des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam in Zweifel. Nach dessen Untersuchungen kamen von 1961 bis 1989 an der Berliner Mauer 133 Menschen ums Leben, davon 98 Flüchtlinge. Hildebrandt: "Es ist schade, dass der Bürger mit einer zweiten Statistik in die Irre geführt wird." (mit ddp)

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