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Ein ehemaliger Schlafraum in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde e.V.. (Archivbild)

© dpa/Ralf Hirschberger

Marienfelde als „Stätte der Hoffnung“: Giffey lobt Hilfe für Flüchtlinge in Berlin – damals und heute

Vor 70 Jahren wurde das Notaufnahmelager für Geflüchtete in Marienfelde eröffnet. Noch heute sei es ein „Ort des Ankommens“, sagte Berlins Regierende bei einem Festakt.

70 Jahre nach Eröffnung des Notaufnahmelagers Marienfelde hat Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) den Einsatz für Geflüchtete gewürdigt – damals und heute. Das Lager sei als zentrale Anlaufstelle für Geflüchtete aus der DDR eine „Stätte der Hoffnung“ und Startpunkt für ein neues Leben in Freiheit gewesen, erklärte die SPD-Politikerin am Freitag bei einem Festakt in Berlin. „Doch leider sind Fluchtgeschichten aktueller denn je.“

Heute diene der Standort wieder als Zufluchtsort und vorübergehendes Zuhause für geflüchtete Menschen, fuhr Giffey fort. „Marienfelde ist immer noch ein Ort des Ankommens.“

Das Notaufnahmelager Marienfelde war am 14. April 1953 vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss eröffnet worden. Hintergrund war eine wachsende Fluchtbewegung aus der DDR über die offenen Sektorengrenzen der geteilten Stadt Berlin in den Westen. Allein 1953 kamen rund 200.000 Menschen. Zeitweise wurden in den Wohnblöcken am südlichen Berliner Stadtrand auch Aussiedler aus Osteuropa unterbracht, heute Asylbewerber.

Insgesamt durchliefen zu DDR-Zeiten von 1953 bis 1990 rund 1,35 Millionen Menschen aus Ostdeutschland die Aufnahmeprozedur in Marienfelde. Dazu zählten auch Verhöre der Geheimdienste der drei Westalliierten USA, Großbritannien und Frankreich sowie des Bundesnachrichtendiensts, die sich Informationen aus dem Inneren der DDR erhofften. Die meisten Geflüchteten wurden von Marienfelde in die westdeutschen Bundesländer weiter verteilt.

Heute ist der Standort des damaligen Lagers auch eine Erinnerungsstätte. „In Marienfelde ist die Teilungsgeschichte Deutschlands ebenso wie die jüngere Flucht- und Migrationsgeschichte bis in die Gegenwart hinein präsent“, erklärte die Leiterin Bettina Effner. Die Institution solle ein Geschichts- und Lernort zu Flucht und Migration werden. (dpa)

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