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Luftbilder: Schönes Brandenburg von oben

3.000 Seen, tiefe Wälder, Felder, alte Dörfer. Luftbilder aus Brandenburg machen Lust auf Entdeckungsreisen.

In diesem Sommer werden wohl mehr Berliner ihre Ferien näher an der Heimat verbringen als in vorigen Jahren. Als Hauptgrund gilt die Unsicherheit der Coronazeit, in der auch Reisewarnungen nur langsam verschwinden. Doch auch in der Nähe gibt es großartige Ziele.

Brandenburg ist für viele Berliner ein blinder Fleck, wenn es über den Speckgürtel hinaus geht. Im Land der 3.000 Seen verbergen sich verlorene Orte mit spannenden Geschichten. Verlassene Kasernen erzählen vom Kalten Krieg. Ein Gefühl für Zeit und Vergänglichkeit vermitteln die Ruinen der alten Lungenheilstätte Beelitz-Heilstätten. Ihr langsames Verschwinden im Wald, dessen Bäume über viele Jahrzehnte auch auf den eingestürzten Dächern wurzeln, lässt sich von einem Pfad durch die Baumwipfel aus beobachten.

Ein gigantisches Flutungsprojekt lässt sich bei Cottbus beobachten. Dort entsteht der größte künstliche See Deutschlands, größtenteils gespeist aus dem Wasser der Spree. Der Ostsee soll in vier bis fünf Jahren jene trostlose Mondlandschaft überdecken, die der Braunkohleabbau in der Lausitz hinterlassen hat.

Mehr als ein Drittel der Fläche Brandenburgs ist bedeckt von Wäldern und Seen. Aus der Vogelperspektive werden die Kräfte der letzten Eiszeit besonders gut sichtbar, deren Gletscher die Uckermark prägten, tiefe Spuren im Barnim und in Märkisch-Oderland hinterließen.

Für die meisten der folgenden Bilder ließen die Fotografinnen und Fotografen Drohnen aufsteigen, eine kostengünstige und populäre Alternative zu Luftbildern aus dem Flugzeug. Eine Auswahl dieser Bilder präsentieren sich wie ein Flug über Brandenburg, vom Speckgürtel Berlins bis zum Oderbruch, von der Uckermark bis zur Lausitz. Los geht's!

Landesgrenze an der Havel Richtung Westen. Die Glienicker Brücke verbindet Berlin mit Potsdam. Während der deutschen Teilung erlangte sie Bekanntheit durch einen spektakulären Agentenaustausch im Jahr 1986.

Blick über die Havelarme und die Freundschaftsinsel auf das Museum Barberini, das Potsdamer Stadtschloss und die wuchtige Nikolaikirche am Alten Markt.

Etwas weiter nördlich liegt hinter der Berliner Landesgrenze im Westen der Falkenhagener See, der zu Falkensee gehört. Auch Spandauer kommen gerne zu diesem inoffiziellen Badesee.

Der Nebel weicht und zigtausende Sonnenblumen heben ihre Köpfe. Sonnenaufgang über einem Sonnenblumenfeld.

In Elstal wächst langsam ein Wald über die alten Sowjetkasernen.

Klatschmohn im Getreidefeld. Malerische Kulisse nahe Friedersdorf, 25 Kilometer südöstlich von Berlin.

Beelitz-Heilstätten. Die Ruinen der alten Lungenheilstätte sind ein Lieblings-Lost-Place in Brandenburg. Durch den Baumwipfelpfad lässt sich seit einigen Jahren genau betrachten, wie die Bäume in Mauern und auf Dachböden wurzeln. Von dem 40 Meter hohen Aussichtsturm lässt sich weit in die Ferne blicken.

[Liebe Leserinnen und Leser: Senden Sie Ihre Luftbilder aus Brandenburg an leserbilder@tagesspiegel.de!]

In einem Wald bei Michendorf gibt es noch Telefonzellen, sogar sehr viele davon.

Strandbad Wandlitzsee, mit Steg und Sprungturm.

Ein Gedicht über einen Birnbaum von 1889 zieht noch heute neugierige Besucher an diesen Ort: "Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland", geschrieben von Theodor Fontane. Bei einem Besuch im Dorfmuseum lässt sich unter anderem der Stumpf besagten Birnbaums besichtigen.

Blick auf die Kirche von Ribbeck

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Schloss Wiesenburg im Naturpark Hoher Fläming

Grünheide. Hier will Tesla ab 2021 eine halbe Million E-Autos im Jahr bauen. Ende Mai 2020 ist der Wald bereits gerodet.

Seit 1246 ragen die Türme der Klosterkirche Sankt Trinitatis in den Himmel über Neuruppin.

Die Alte Bischofsburg und die Stadtmauer in Wittstock/Dosse.

Zu Hause ist es doch am schönsten: Drei Kinder plantschen in einem Pool in Petersdorf.

Fertig zum Ausschwärmen. In Briesen stellte ein Imker im Mai 2020 seine Bienenvölker auf.

Im Sauener Forst, zwischen Scharmützelsee und Frankfurt, brüten Seeadler. Um den Nachwuchs zu beringen klettern Ehrenamtliche bis zum Nest im Wipfel einer Kiefer.

Windpark bei Jacobsdorf. So kennen wir Brandenburg vom Vorüberfahren, aus dem Zug oder am Rande der Autobahn.

Im Herbst leuchten die Bäume in der Gemeinde Treplin, Märkisch-Oderland. Hier grenzt ein Laub- an einen Nadelwald.

Sieversdorf, Landkreis Oder-Spree. Die Feldsteinkirche stammt vermutlich aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts.

Der "Dom des Oderbruchs" steht in Neuküstrinchen und ist eigentlich nur eine Dorfkirche. Die Landschaft ist geprägt durch die Oderbegradigung. Friedrich der Große ließ 1765 das Überschwemmungsland entlang der Oder trockenlegen, um den fruchtbaren Boden nutzen zu können.

Felder, Höfe, Wälder. Die Gemeinde Jacobsdorf im Landkreis Oder-Spree.

In Niederfinow entsteht neben dem alten Schiffshebewerk ein neues als Ersatz für das technische Denkmal aus dem Jahr 1934. Die Stelle ist das Nadelör der Oder-Havel-Wasserstraße zwischen Berlin und der Ostsee.

Ein imposantes Bauwerk, dieser Fahrstuhl für Schiffe.

Slawenburg von Raddusch im Spreewald. Ungefähr 40 von diesen ringwallförmigen Burganlagen soll es in der Lausitz gegeben haben. Im frühen Mittelalter dienten sie der Bevölkerung als Zufluchtsort bei Angriffen. Die meisten dieser Anlagen sind durch den intensiven Braunkohletagebau verschwunden. Die heutige Burg ließ das Land Brandenburg am historischen Ort nachbauen.

Baumstammbeschau nahe dem Kloster Chorin

Die größte freitragende Halle der Welt sollte eigentlich Schutz bieten für den Bau von Luftschiffen. Doch nachdem das Cargolifter-Projekt gescheitert war, entstand 50 Kilometer südlich von Berlin der Freizeitpark Tropical Islands.

Gefrorener Trepliner See, Landkreis Märkisch-Oderland.

Oder nahe Reitwein am Südrand des Oderbruchs im Morgenlicht

Neulietzegöricke im Oderbruch

Wo die Rapsfelder leuchten. Abendstimmung an einem Teich im Oderbruch nahe Sachsendorf.

Petersdorf bei Briesen. Ein kleines Wasserloch mitten in einem Getreidefeld. Als Folge von Eiszeiten sind im Nordosten Deutschlands häufig diese "Sölle" entstanden. Gletscher schmolzen nieder, zerfielen in Blöcke und wurden zum Teil überlagert. Als die Temperaturen weiter stiegen bildeten sich Mulden. Als Biotope sind sie wertvolle Inseln auf den Feldern.

Kloster Chorin mit Amtssee, Landkreis Barnim. Die ehemalige Zisterzienserabtei wurde 1258 gegründet. Anfang des 19. Jahrhunderts war es nur noch eine Ruine, die lange als Steinbruch und Stall genutzt worden war. Karl Friedrich Schinkel trug dazu bei, das Baudenkmal der Backsteingotik zu retten.

Weltnaturerbe Buchenwald Grumsin in der Schorfheide. Die Höhen und Senken der Landschaft sind ein Relikt der Eiszeit.

Felder, Windräder und Dörfer zwischen langen Alleen: Nahe Schönfließ bei Frankfurt. Ein gleichnamiger Ort findet sich hinter der nördlichen Stadtgrenze im Mühlenbecker Land.

Schloss Kossenblatt nahe Beeskow im Landkreis Oder-Spree. Es soll das Lieblingsschloss des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. gewesen sein. Theodor Fontane beschreibt es in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg als stattlich und zugleich trübselig.

Der Altdöberner See wird gerade geflutet. Erst 2026 soll das Restloch des ehemaligen Tagebaus Greifenhain voll gelaufen sein. Der See wird zu einem der größten Binnenseen in Brandenburg und Teil des Lausitzer Seenlandes.

Abgeerntete Felder in der Gemeinde Teichland, Landkreis Spree-Neiße. Im Hintergrund dampfen die Kühltürme des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde.

Lieberoser Heide im Herbst. Der ehemalige Truppenübungsplatz gehört zum Naturpark Schlaubetal. Die für Brandenburg einmalige Heidelandschaft lässt sich auch von einem Turm aus beschauen. r

Apfelernte in Lichtenberg, einem Ortsteil von Frankfurt.

Falkenhagen, Märkisch-Oderland. Der Burgsee ist ein beliebtes Angelgewässer. Von oben ähnelt seine Form einem Herz.

Flug über die Oder südlich von Frankfurt

Aussichtsturm am künftigen Cottbuser Ostsee bei Merzdorf. Vier bis fünf Jahre soll es dauern, bis dort der größte künstliche See Deutschlands geflutet sein wird. Auf dieser Aufnahme vom Mai 2020 ist noch nicht viel Wasser in dem ehemaligen Braunkohleabbaugebiet zu sehen. Die in Jahrzehnten von Baggern zerstörte Landschaft wird dann vom Wasser zugedeckt.

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