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Fünf Tonnen Tabak in einer Spandauer Lagerhalle.

© Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg / GEZig

Exklusiv

Lieferung aus den Arabischen Emiraten: Zollfahnder beschlagnahmen fünf Tonnen Shisha-Tabak in Berlin-Spandau

Eine Datenanalyse brachte Zollfahnder auf die Spur: Eine Ladung Shisha-Tabak sollte von Frankfurt/Main nach Riga, kam aber nach Berlin. Es gab vier Festnahmen.

Immer wieder finden die Behörden in Berliner Bars unversteuerten Shisha-Tabak, vor allem bei den Kontrollen in den Treffpunkten Clan-Krimineller in Neukölln und anderen Bezirken.

Dank digitaler Analysewerkzeuge haben Ermittler vom Bund und aus Berlin nun Hinweise darauf, über welche Lieferwege der Tabak nach Berlin und in die hiesigen Bars kommen könnte – und welchen Steuerschaden die illegalen Geschäfte anrichten.

Beamte der „Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Zigaretten“ (GEZig) von dem Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg und dem Landeskriminalamt (LKA) Berlin stellten am Freitagnachmittag in einer Lagerhalle in Spandau fünf Tonnen Schmuggel-Tabak sicher.

Vier Männer wurden vorläufig festgenommen, darunter ein 48-Jähriger Ukrainer, zwei in Berlin wohnhafte Libanesen und ein Deutscher.

Ware aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.

© Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg / GEZig

Es begann am Donnerstag am Flughafen in Frankfurt/Main. Dort kam die Ladung Wasserpfeifentabak aus den Vereinigten Arabischen Emiraten per Flugzeug an. In den Frachtpapieren war vermerkt, dass die Ladung direkt vom BER per LKW in die lettische Hauptstadt Riga gebracht werden sollte – als Versandlieferung ohne Zoll und Steuern in Deutschland.

Der Tabak wurde in einer Halle in Spandau entdeckt.

© Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg / GEZig

Doch das Analysesystem der Zollfahnder schlug Alarm, sie observierten den LKW. Statt direkt nach Riga fuhr der 48-Jähriger Ukrainer den Lkw zunächst nach Brandenburg, übernachtete dort – und dann ging es nach Berlin.

[Das Einsatzprotokoll einer Clan-Razzia in Neuköllner Shisha-Bars – jetzt nachlesen mit Tagesspiegel Plus. 30 Tage kostenlos testen]

In einer Lagehalle in Spandau wurde der Lkw entladen. Gegen 14.30 Uhr schlugen die Zollfahnder und LKA-Ermittler zu, wie ein Sprecher des Zollfahndungsamtes Berlin-Brandenburg am Abend bestätigte.

Die Tabak wurde auf Paletten angeliefert.

© Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg /GEZig

An dem Lkw waren die Plomben zerstört, die Paletten mit fünf Tonnen Tabak sind am Freitag in die Lagerhalle gebracht worden. Der Fahrer wurde vorläufig festgenommen, ebenso die drei mutmaßlichen Abnehmer aus Berlin.

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Nach Tagesspiegel-Informationen könnte der Marktwert der Ware anhand der Preise in den Bars nach grober Schätzung bei vier Millionen Euro liegen. Der Schaden für entgangene Steuern und Einfuhrabgaben dürfte sich auf bis zu 400.000 Euro belaufen, hieß es.

Die Einheit GEZig von Zollfahndungsamt und LKA war 1999 gegründet worden. Sie soll den illegalen Handel mit Zigaretten und Wasserpfeifentabak bekämpfen – und gegen die Banden in Berlin und Umland vorgehen. 

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