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Berliner Ansichten: Lieber Mau-Mau

Ein gruseliges Spiel, das zeigt schon die Filmgeschichte: Warum sich Andreas Conrad auch künftig vom Pokern fernhält.

Noch nie, das kann man ohne weiteres behaupten, hat es einen Überfall auf eine Runde Mau-Mau oder Schwarzer Peter gegeben. Auch Skatspieler gehen in der Regel ihrer Leidenschaft ohne Gefahr für Leib und Leben oder auch nur den Geldbeutel nach. Anders sieht es beim Pokern aus, jeder halbwegs regelmäßige Kinogänger, Krimi- und Zeitungsleser wird das bestätigen.

Das ist spätestens seit 1876 so, als Wild Bill Hickock beim Pokerspiel erschossen wurde, in den Fingern einen Satz Karten, der seither „Dead Man’s Hand“ heißt. Selbst James Bond fand beim Pokern im Casino Royale fast ein vorzeitiges Ende, weitere Beispiele ließen sich leicht finden.

Kurz: Dem Pokerspiel haftet latent ein steter Grusel an, was sich selbst beim Spitznamen der – diesmal vorzeitig ausgeschiedenen – Titelverteidigerin zeigt: „Schwarze Mamba“. So gesehen mag der dreiste Coup von gestern zwar spektakulär sein, etwas Besonderes, eine Tat, wie es sie gottlob nur selten gibt in dieser Stadt. Aber irgendwie wird das Image dieses Kartenspiels durch den Raub im Hyatt doch auch bestätigt, angesichts dessen selbst ein Kraftweib wie Lady Gaga ihr Pokerface verlieren dürfte.

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