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Pfarrer Olaf Tuszewski steht mit Georg Mesus und dessen Sohn Johannes (v.l.) auf dem Domfriedhof der St.-Hedwig-Gemeinde.

© Foto: Kseniya Apresian

Tagesspiegel Plus

„Lieber Johannes, du bist ein Segen“: Vater und Sohn geben einsam Gestorbenen in Berlin das letzte Geleit

Sie beten mit dem Pfarrer, stehen mit dem Holzkreuz am Grab – oft als einzige Trauergäste. Zwei Berliner Katholiken verbindet eine besondere Mission.

Ein rot schimmerndes Grablicht steckt im fein geharkten Sand, zehn Zentimeter von dem Loch entfernt, in das in fünf Minuten die Urne von Emilia Schönberger würdevoll versenkt werden wird. Vor dem Grab steht Diakon Olaf Tuszewski in seinem knöchellangen Talar, die Blicke auf ein Gebetbuch geheftet, aus dem er langsam vorliest: „Gott unser Vater, tröste uns durch die Hoffnung, dass die Verstorbene nicht verloren, sondern bei dir gut aufgehoben ist.“ Hinter Tuszewski hat Georg Mesus die Hände gefaltet, der Kopf ist leicht gesenkt, er murmelt: „Amen.“

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