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Nach der Besetzung. Seit 2012 leben Flüchtlinge in der heruntergekommenen Gerhart-Hauptmann-Schule.

© dpa

Besetzte Schule in Kreuzberg: Letzte Flüchtlinge könnten bald umziehen

Die Flüchtlinge der besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg könnten bald in neue Unterkünfte umziehen. Das teilte Sozialsenator Mario Czaja am Montag mit. Doch eine Hürde gibt es noch.

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Die Zeit drängt. Ein Großteil der 150 Flüchtlinge, die in der Gerhart-Hauptmann-Schule leben, hofft nach dem Tötungsdelikt vom vergangenen Freitag in der Schule auf einen schnellen Umzug in eine andere Unterkunft. Am Montag gab es für den getöteten Marokkaner eine Trauerfeier in der Schule. Unterdessen berichtete Sozialsenator Mario Czaja (CDU) im Sozialausschuss des Abgeordnetenhauses, die Flüchtlinge könnten „sofort“ umziehen. Die Verhandlungen für eine Unterbringung, in der alle Platz finden könnten, befänden sich wie berichtet in der „finalen Phase“.

Allerdings sollten, anders als am Oranienplatz, alle rund 150 Flüchtlinge vorab registriert werden.Er wisse, dass es unter den Flüchtlingen Vorbehalte dagegen gebe. „Die Verantwortung liegt bei den Flüchtlingen.“ Der Umzug sollte „kollektiv“ erfolgen, um einen möglichen Nachzug in die Schule zu verhindern. Eine Liste mit den Namen der Flüchtlinge soll bereits fertig- gestellt sein.

Am heutigen Dienstag findet eine Koordinierungsrunde bei Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) mit Vertretern der Verwaltungen, Kirchen und des Bezirksamtes statt. Ein „Krisentreffen“ mit der Friedrichshain-Kreuzberger Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann, Baustadtrat Hans Panhoff und Finanzstadträtin Jana Borkamp (alle Grüne) fand am Sonntagabend statt. Die Bezirkspolitiker sprachen dem Vernehmen nach über organisatorische Abläufe. Panhoff wollte am Montagabend noch einmal mit den Bewohnern sprechen.

In der Schule leben neben den Flüchtlingen auch 60 Angehörige von Roma-Familien. Der Bezirk verpflichtete sich, für die Roma Unterkünfte zu finden. Schon bald können offenbar die ersten Roma umziehen. 467 Flüchtlinge akzeptierten die mit dem Senat erzielte Einigung, den Oranienplatz und die Schule freiwillig zu räumen. Im Anschluss sollen die individuellen Anträge im Einzelfall geprüft werden. Von den 467 Flüchtlingen konnten bisher 287 in Berlin schon untergebracht werden.

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