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Weihnachtssingen im Stadion An der Alten Försterei mit dem Weihnachtssingen-Erfinder Torsten Eisenbeiser (Mitte) und Fans.

© Matthias Koch/Matthias Koch

„Leise rieselt der Schnee“ bei Union Berlin: Fast 30.000 Fans kommen zum Weihnachtssingen nach Köpenick

Beim Weihnachtssingen bei Union Berlin werden wieder Klassiker geschmettert. Seit mittlerweile 20 Jahren organisieren Fanclubs und der Verein die Aktion am 23. Dezember.

| Update:

Hinter dem 1. FC Union Berlin liegt aus sportlicher Sicht die schwierigste Halbserie seit dem Bundesliga-Aufstieg 2019. Die Abstiegsgefahr der Mannschaft ist sicher auch am Sonnabend Diskussionsthema beim 20. Weihnachtssingen. Das Stadion An der Alten Försterei ist mit 28.500 Besuchern seit Wochen ausverkauft. Betreten werden kann auch der mit Plastikmatten ausgelegte Bereich des Spielfeldes, der mit Glühwein- und Bratwurstständen gesäumt ist.

Seit dem Nachmittag waren die Weihnachtssängerinnen und -sänger bereits auf dem Weg ins Stadion. Der Start erfolgte um 19 Uhr. Neben Union-Liedern sind auch viele Klassiker wie „O du fröhliche“, „Leise rieselt der Schnee“ und „O Tannenbaum“ aus Tausenden Kehlen zu hören. Gesanglich unterstützt werden die Union-Fans durch den Chor des Emmy-Noether-Gymnasiums in Köpenick.

Weihnachtssingen im Stadion an der Alten Försterei.

© dpa/Christoph Soeder

Manchen Weihnachtsliedern wurde auch ein besonderer Union-Anstrich verpasst: Statt „In der alten Weihnachtsbäckerei“ heißt es beim Weihnachtssingen stattdessen „An der Alten Försterei“. Traditionell stimmt auch Union-Stadionsprecher Christian Arbeit, 49, seine Trompete an. Wie in jedem Jahr zusammen mit seinen Eltern Marion und Bernd auf der Klarinette und Posaune.

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Pfarrer Ulrich Kastner von der evangelischen Kirchengemeinde Bohnsdorf-Grünau trägt die Weihnachtsgeschichte vor. In seiner Ansprach an die fast 29.000 Fans spricht er auch den Nahostkonflikt an. „Wenn wir von der Krippe sprechen, dann sprechen wir immer auch von Israel“, so Kastner.

„Durch Menschen zum Event geworden“

Das Weihnachtssingen ist seit 2011 (18.000 Besucher) eine Massenveranstaltung. „Ein Event sollte es nie werden, aber es ist durch die Menschen zum Event geworden. Der Hype auf die Karten ist so riesig, weil sich alle Vereinsmitglieder um Tickets bemühen können. Anders als bei Spielen gibt es keine Dauerkarten“, sagte Weihnachtssingen-Erfinder Torsten Eisenbeiser vom Fanclub Alt-Unioner.

Viele Fußball-Vereine kopieren die Veranstaltung inzwischen. Das Original gibt es aber nur in Köpenick. Dort fand 2003 die erste Auflage des Weihnachtssingens statt. Gerade mal 89 Teilnehmer hatten sich quasi illegal im Stadion versammelt.

„2003 haben wir fast immer verloren. Die Fans sind meistens gefrustet nach Hause gegangen. Ich wollte, dass sie sich noch einmal auf besinnliche Weise treffen“, erinnert sich Eisenbeiser.

Seit September dieses Jahres musste Union ebenfalls viele Niederlagen einstecken. Der langjährige Erfolgstrainer Urs Fischer wurde durch Nenad Bjelica ersetzt. Parallelen zu 2003 sieht Kommunikationschef Christian Arbeit aber nicht. „Damals ging es auch um die wirtschaftliche Existenz des Vereins. Jetzt spielen wir seit einigen Jahren in der 1. Bundesliga“, sagte Arbeit.

Eisenbeiser findet, dass Union im Vergleich zur Zeit vor 20 Jahren viel bessere Spieler hat. Diese seien in den letzten Monaten aber einige Male nicht als Mannschaft aufgetreten. „Das scheint mit dem neuen Trainer besser zu werden“, so Eisenbeiser. (dpa)

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