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Die Drogen- und Suchtberatung Misfit in Berlin-Kreuzberg.

© dpa/Fabian Sommer

Labortests für Kokain und Ecstasy: Mehr als 80 Proben im Berliner Drug-Checking getestet

Im Berliner Drug-Checking werden Drogen auf Verunreinigungen und Wirkstoffgehalt getestet. Schon nach wenigen Tagen sei das Interesse groß, sagte die Gesundheitssenatorin.

In Berlin haben potenzielle Konsumenten in den ersten Tagen 83 Proben illegaler Drogen zur legalen Analyse eingereicht. Das sagte Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) am Montag im Abgeordnetenhaus. Am 6. Juni dieses Jahres waren die vom Land geförderten Drug-Checking-Stellen eröffnet worden. Vorläufiges Ergebnis: Bis zum 13. Juni warnten die Drug-Checking-Mitarbeiter vor 30 eingereichten Proben, weil die getesteten Drogen verunreinigt oder die Wirkstoffe zu hoch dosiert waren. Das Interesse an dem Angebot sei groß, sagte Czyborra, man habe in den ersten Tagen einige Interessierte sogar vertrösten müssen.

Berlins frühere Landesregierungen hatten das Drug-Checking über Jahre geplant, dafür Räume und Personal gesucht, vor allem aber die rechtliche Lage klären lassen: Mit Polizei und Justiz gibt es eine entsprechende Vereinbarung, diejenigen nicht von Beamten kontrollieren zu lassen, die eine Drug-Checking-Abgabestelle betreten oder verlassen. Ein solches Übereinkommen gibt es auch zu den Konsumräumen für Heroinsüchtige. 

In den Drug-Checking-Stellen geben Interessierte anonym Pillen und Pulver ab, bevor sie die Drogen konsumieren wollen. Die Proben werden in Laboren auf Dosis, Streckmittel und Verunreinigungen geprüft. Weil illegale Drogen keiner Qualitätskontrolle unterliegen, schwankt der Wirkstoffgehalt – die Konzentration kann also ungeahnt höher sein, als der jeweilige Konsument das gewohnt ist. Dem Konsumenten wird dabei immer auch ein Aufklärungsgespräch angeboten.

Die Abgaben der Proben und die Sprechstunden finden dienstags in den Beratungsstellen Fixpunkt, Misfit und der Schwulenberatung statt. Innerhalb von drei Tagen soll das Ergebnis vorliegen, also vor dem feierlastigen Wochenende.

Ecstasy, Speed, Kokain – es können alle psychoaktiven Substanzen geprüft werden, nicht jedoch reguläre Medikamente. Pflanzliche Rauschmittel wie Pilze und Cannabis werden derzeit nicht untersucht.

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