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Sarah Mardini im Juni auf Lesbos.

© Dena S. Abusrur

Kundgebung am Brandenburger Tor: Demo für inhaftierte Retterin Sarah Mardini

Sarah Mardini engagierte sich für Flüchtlinge, jetzt sitzt sie in Griechenland im Gefängnis. Eine Demonstration will auf ihr Schicksal aufmerksam machen.

Seit fast zwei Monaten sitzt Sarah Mardini bereits in einem Athener Gefängnis. Die 23-Jährige hatte bis zum 21. August als Freiwillige für die Organisation ERCI Flüchtlingen auf Lesbos geholfen. Bei ihrer Abreise wurde sie festgenommen, in Berlin soll am Samstag eine Demonstration unter dem Motto „Rescue the rescuers“ (Rettet die Retter) auf das Schicksal der jungen Syrerin und zweier weiterer inhaftierter ERCI-Mitarbeiter aufmerksam machen. Die Demonstration beginnt um 13 Uhr am Neptunbrunnen vor dem Roten Rathaus und zieht zum Brandenburger Tor, dort ist bis 19 Uhr eine Kundgebung geplant.

Bekannt wurde Sarah Mardini durch die Geschichte ihrer eigenen Flucht. Gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester Yusra war sie aus dem syrischen Bürgerkrieg nach Berlin gekommen, bei der Überfahrt nach Lesbos zogen die beiden Leistungsschwimmerinnen ein havariertes Flüchtlingsboot hinter sich her und retteten 18 Menschenleben. Bei den Wasserfreunden Spandau 04 fanden sie ein neues sportliches Zuhause, Yusra durfte als Mitglied des olympischen Flüchtlingsteams an den Sommerspielen 2014 in Rio teilnehmen.

"Sie hat ihre Lebensfreude nicht verloren"

Griechische Ermittler legen ERCI nun zur Last, mit Schleusern zusammengearbeitet haben. Sarah Mardini werden Menschenschmuggel, Geldwäsche, Spionage und die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Ihr droht eine mehrjährige Haftstrafe. Mardini weist alle Vorwürfe zurück, könnte bis zum Beginn eines Verfahrens aber bis zu 18 Monate in Untersuchungshaft bleiben.

„Sarah hat ihre Lebensfreude nicht verloren“, sagt ihr ehemaliger Trainer Sven Spannekrebs, der Mardini vor Kurzem in der Haft besucht hat. „Sie ist überzeugt, alles klären zu können.“

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