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© Paul Zinken

Kriminalität, Gewalt und Perspektivlosigkeit: Hat Neukölln ein Imageproblem?

Der Berliner Bezirk steht für viele sinnbildlich für gescheiterte Integration und Randale – vor allem von jungen Erwachsenen. Wie denken Neuköllner Jugendliche selbst darüber?

Neun Monate ist es her, dass Polizisten und Rettungskräfte mit Feuerwerk beschossen wurden. Ein halbes Jahr später sind in Freibädern ganze Gruppen prügelnd aufeinander losgegangen. Mal wieder schaut die ganze Republik auf Neukölln. Der Berliner Bezirk steht für viele sinnbildlich für eine gescheiterte Integrationspolitik: Denn die Täter waren in beiden Fällen größtenteils Jugendliche und junge Erwachsene, die zum Teil in zweiter oder dritter Generation hier leben, viele haben einen deutschen Pass.

In Neukölln, so das Klischee, leben die abgehängten Jugendlichen, jene, die sich nicht integrieren lassen wollen, häufig ist von Parallelgesellschaften die Rede.

Statistisch lässt sich das nicht unbedingt belegen. Das Berliner Monitoring Gewaltdelinquenz 2021 zeigt: Die Zahl der Straftaten im Bereich der Jugendkriminalität ist in Neukölln zwar etwas höher als in anderen Bezirken, aber nicht am höchsten. Und: Die Zahlen bleiben stabil, heißt: Die Lage wird zwar nicht besser – aber eben auch nicht schlimmer.  

Haben Neukölln und die Jugendlichen, die dort leben, also eher ein Image- als ein Gewaltproblem?  

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Wie denken Neuköllner Jugendliche selbst darüber? Was macht sie wütend? Was treibt sie um? Was wünschen sie sich für ihr Leben, für ihre Zukunft – und für Neukölln?

Team Checkpoint hat bei einem Besuch im Jugendclub „Sunshine Inn“ in der Weißen Siedlung in Neukölln mit jungen Erwachsenen gesprochen. Sie berichten von alltäglichem Rassismus und vom Wunsch, sich eine Perspektive außerhalb Neuköllns zu erarbeiten – auch, wenn sie sehr gern hier leben. Die ständige Stigmatisierung geht ihnen dennoch auf die Nerven: „Diese ganzen Vorteile gegenüber den Jugendlichen“, sagt die 17-jährige Zara. „Nicht alle sind Kriminelle, nicht alle sind Junkies, es gibt auch noch respektvolle und nette Jugendliche.“

Außerdem erklären die Jugendlichen, warum sie nicht in Neukölln zur Schule gehen, was ihnen Respekt und Familie bedeuten und was für sie das Wichtigste im Leben ist. Anke Myrrhe und Lorenz Maroldt aus der Tagesspiegel-Chefredaktion analysieren im Checkpoint-Podcast diesen spannenden Einblick in das Leben der jungen Neuköllner.

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