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Blick auf das Bettenhaus der Charité am frühen Morgen

© Joerg Carstensen/dpa

Update

Von Bundeswehr aus Polen eingeflogen: Kliniken in Berlin und Brandenburg nehmen 17 weitere Patienten aus der Ukraine auf

Am BER sind Verletzte aus der Ukraine eingetroffen. Seit Beginn des Krieges im Februar werden Verwundete aus dem Kriegsgebiet in Berlin versorgt.

Am Mittwoch haben Krankenhäuser in Berlin und Brandenburg 17 neue Patienten aus der Ukraine aufgenommen. Die Männer, Frauen und Kinder waren von der Bundeswehr aus Polen zum BER in Schönefeld geflogen worden. Nach Tagesspiegel-Informationen soll es sich um Zivilisten handeln. Die Betroffenen leiden unter anderem unter Schuss- und Explosionsverletzungen sowie Brüchen.

In Berlin werden die Ukrainer wahrscheinlich in den Charité-Standorten in Wedding und Steglitz, der Vivantes-Klinik Friedrichshain, dem Unfallkrankenhaus in Marzahn und der Helios-Klinik Buch behandelt. In diesen Krankenhäusern wurden seit Ende Februar zahlreiche Ukrainer versorgt.

Wie viele Verletzte aus der Ukraine bislang genau in Berlin behandelt wurden, ist nicht bekannt. Nur einige von ihnen wurden durch die mit Senat und Bundesregierung abgestimmten Bundeswehr-Transporte in die Hauptstadt gebracht, viele kamen mit Hilfe gemeinnütziger Organisationen, über Verwandte und Bekannte nach Berlin.

Die Patienten, die auf dem Landweg nach Polen transportiert und von dort von der Bundeswehr ausgeflogen werden, verteilen die hiesigen Krankenhauschefs ähnlich wie die Covid-19-Intensivfälle während der Pandemie.

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Die Bundesländer greifen dazu auf das „Kleeblatt“-Konzept zurück. Dies teilt Deutschland in fünf Regionen, die sogenannten Kleeblätter, auf. Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin bilden dabei die Region „Ost“. Erst wenn in einer der Regionen keine Klinikbetten mehr frei sein sollten, fragen Krankenhausleiter bundesweit nach Hilfe.

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Soldaten der ukrainischen Armee werden schon seit 2014, also mit Beginn der Kämpfe um die Ostukraine, in Deutschland versorgt, dies allerdings nur in Einzelfällen. Offen wird darüber selten gesprochen, inoffiziellen Angabe zufolge auch, um die russische Regierung nicht zu provozieren. Immer wieder wurden insbesondere an der Berliner Charité ausländische Patienten versorgt, in deren Heimat politische und militärische Konflikte herrschten.

Wer wegen des Ukraine-Krieges nach Deutschland gekommen ist, hat Anspruch auf medizinische Versorgung. Wenn sie nicht über ihre Erwerbsarbeit krankenversichert sind, müssen sich Ukrainer so wie deutsche Staatsbürger an das Jobcenter vor Ort wenden.

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