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Kleinmachnow ist der teuerste Ort der Mark, auch wenn der Marktplatz nicht der schönste in Brandenburg ist.

© Andreas Klaer

Grundstücksmarktbericht 2018: Kleinmachnow ist das teuerste Pflaster in Brandenburg

766.800 Euro für ein Ein- oder Zweifamilienhaus an der Grenze zu Berlin: In Brandenburg steigen die Immobilienpreise. Es gibt aber auch noch billige Häuser

Im Land Brandenburg gibt es noch Einfamilienhäuser zum Schnäppchenpreis, aber nur weit von Berlin entfernt: Nach dem am Donnerstag veröffentlichten neuen Grundstücksmarktbericht für 2018 mussten Käufer in Mühlberg nahe Sachsen nur 36.500 Euro für ein Einfamilienhaus zahlen, in Letschin im Oderbruch 45.200 Euro und in Übigau-Wahrenbrück in der Lausitz 43.400 Euro. In diesen drei Orten waren die Immobilien im Vorjahr landesweit am billigsten.

Auf der anderen Seite der Skala ist Kleinmachnow an der Grenze zum Bezirk Zehlendorf das teuerste Pflaster der Mark, mit einem Durchschnittspreis für ein Ein- oder Zweifamilienhaus von 766.800 Euro. Selbst Potsdam folgt erst mit Abstand, nämlich mit einem Durchschnittspreis von 578.500 Euro, danach kommen Teltow mit 515.00 Euro und Glienicke/Nordbahn mit 446.400 Euro. Der Quadratmeter Bauland kostet in Kleinmachnow 680 Euro, in Potsdam 400 Euro, dagegen Meyenburg in der Prignitz nur 9 Euro, im Landesschnitt sind es 125 Euro.
Das Wohlstandsgefälle innerhalb Brandenburgs, das sich in diesen Zahlen manifestiert, wächst danach weiter. So sind unbebaute Grundstücke im Berliner Umland viermal so teuer wie in den weiter entfernteren Regionen des Landes, wie SPD-Innenstaatssekretärin Katrin Lange sagte. „Die Schere geht weiter auseinander.“ Wer wenig verdiene, könne sich im Umland kein Haus, keine Eigentumswohnung leisten.

Insgesamt hätten sich die Baulandpreise innerhalb von fünf Jahren nahezu verdoppelt. Nach dem Bericht, für den 35.000 Kaufverträge ausgewertet wurden, kostet ein freistehendes Ein- oder Zweifamilienhaus in Brandenburg durchschnittlich 229.600 Euro. 2017 waren es 213.900 Euro. Im Berliner Umland sind inzwischen 339.500 Euro fällig, 30.000 Euro mehr als 2017.

Unterwegs in Richtung Normalität

Außerhalb des Speckgürtels liegt der Durchschnittspreis für ein Einfamilienhaus bei 137.300 Euro (2017: 125 300). Die Immobilienpreise steigen auch in der Mark schon lange Jahr für Jahr um etwa 7 Prozent, ohne Ende in Sicht. „Ich glaube nicht, dass wir in einer Blase sind“, sagte Jürgen Kuse, Vorsitzender des Oberen Gutachterausschusses für Grundstückswerte.

Das Preisniveau sei hier immer noch niedriger als in der Münchener, Hamburger oder der Rhein-Main-Region. „Im bundesweiten Vergleich liegen wir noch am unteren Level.“ Allerdings seien in der Hauptstadtregion die Zuwächse bundesweit die höchsten. „Wir sind unterwegs in Richtung Normalität.“

Baumboom in Schönefeld

Auch um den Flughafen in Schönefeld steigen die Preise, werden kräftig Häuser gekauft. Und zwar auch in „Überflugorten“ wie Mahlow-Blankenfelde, so Kuse. Es gebe keine Auffälligkeiten. Allein in der Gemeinde Schönefeld, wo ein regelrechter Bauboom herrscht, habe es voriges Jahr einen Immobilienumsatz von 320 Millionen Euro gegeben – so viel wie in den Städten Cottbus und Brandenburg an der Havel zusammen. Insgesamt wurden 2018 im Land 6,5 Milliarden Euro durch Grundstücksverkäufe umgesetzt, elf Prozent mehr als 2017. In Berlin waren es 19 Milliarden Euro.
Der Bericht im Internet: www.gutachterausschuss-bb.de

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