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Geboren in Berlin. Kim Fisher ist gerne direkt.

© IMAGO/Future Image

„Heute bin ich mehr ich“: Kim Fisher über das 53-Sein, Berlin und neue Musik

Die Moderatorin Kim Fisher singt neue Lieder. Ihre „unfassbar große Schnauze“ und ihre Herzlichkeit haben mit ihrer Berliner Herkunft zu tun, glaubt sie.

„Solange wir wild sind“, lautet einer der Titel auf dem neuen Album von Kim Fisher. Wenn man den Satz ergänzen sollte, dann vielleicht mit „ist es auch egal, ob wir 30 sind oder 50“. Auf die Frage, ob 50 die neue 30 ist, antwortet sie nämlich ganz klar: „Nee, auf keinen Fall. Man kann sich vielleicht mit Hafermilch trinken länger gesund und fit halten, aber die Gelassenheit kam, glaube ich, auch vor zwanzig Jahren erst so richtig mit 50.“

Die Riverboat-Moderatorin merkt ihre 53 Jahre schon mal, aber durchaus in einem positiven Sinn: „Heute bin ich mehr ich. Früher bestand ich aus vielen Einzelteilen, die noch nicht so recht zusammenpassten.“ Das ist kaum zu glauben von der selbstbewussten gebürtigen Berlinerin.

Was macht diese Herkunft mit einem Menschen? „Wenn ich nicht in Berlin geboren wäre, würde ich mich vermutlich einschüchtern lassen von der Stadt, weil sie so laut ist, so viel ist, so großartig ist. Berlin gibt wirklich alles.“ Sie ist überzeugt davon, dass sie ihre „unfassbar große Schnauze“ ebenso daher hat wie die unfassbar große Herzlichkeit.

So erklärt sie es sich auch, dass vor der Kamera manches mit Wucht herauskommt, obwohl sie eigentlich ein zurückhaltender Mensch ist. „Übers Ziel hinauszuschießen, dit is Berlin.“

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Da passt es gut, dass sie in ihrem Alter inzwischen eingesehen hat, wie wohltuend Direktheit sein kann: „Das Leben hat keine Reset-Taste, deshalb will ich die Zeit nicht mit verklausulierter Höflichkeit verschwenden. Ich übe allerdings noch. Weil ich grundsätzlich ein sehr höflicher Mensch bin. Nur mit gut gemeinter Höflichkeit kommt man eben nicht wirklich weit.“

Als sie 18 Jahre alt war, trennten sich ihre Eltern. 30 Jahre später ließen sie sich scheiden und heirateten innerhalb von zwei Wochen ihre jeweiligen Partner. „Und ich habe auf beiden Hochzeiten das gleiche Kleid getragen.“

Spontane Melodien

Vielleicht wollte sie damit Gerechtigkeit walten lassen, denn sie findet ihre Stiefeltern beide toll. Das klingt fast wie ein Songkonzept. An den Liedern auf ihrem Album hat sie nämlich aktiv mitgewirkt, Zeilen und Geschichten stammen von ihr, und manchmal hat sie zu den Harmonien spontan Melodien entwickelt, die dann auch genommen wurden.

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Den Sound, das musikalische Kleid entstehen zu lassen, hat ihr offensichtlich viel Spaß gemacht. Besonders stolz ist sie auf „Ich bin da“, einen Song, den sie zusammen mit Peter Plate von Rosenstolz singt. Lebensfreude drücken aber auch Nummern wie „Erste Liebe“ oder „Erstes Mal“ aus.

Am 22. Juli erscheint das Album „Was fürs Leben“, kurz darauf ist sie zu Gast bei Florian Silbereisen in der Schlager-Comeback-Show und freut sich schon darauf.

Dass sie für die Promotion-Tour kurzzeitig mal von der Interviewerin zur Interviewten wird, macht ihr auch nichts, im Gegenteil: „So entwickele ich eine viel größere Feinfühligkeit für alle Situationen.“

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