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Police forensic experts leave a building where Daniela Klette, a 65-year-old alleged member of Germany's notorious Red Army Faction (RAF) militant group, has been arrested after decades on the run from armed robbery and attempted murder charges, in Berlin, Germany, February 28, 2024.   REUTERS/Liesa Johannssen

© Reuters/Liesa Johannssen

Update

Kalaschnikow und Panzerfaustgranate: „Schwere Kriegswaffen“ im Haus von RAF-Terroristin Klette gefunden

Seit Montag durchsuchen Ermittler das Wohnhaus der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette. Dort hat man nun „schwere Kriegswaffen und Sprengmittel“ gefunden.

| Update:

Bei der Durchsuchung des Wohnhauses der ehemaligen RAF-Terroristin Daniela Klette haben die Ermittler auch „schwere Kriegswaffen und Sprengmittel“ gefunden. Darunter sollen unter anderem eine Panzerfaustgranate und eine Kalaschnikow sein, wie das Landeskriminalamt Niedersachsen am Donnerstag mitteilte. Zwei zunächst als gefährlich eingestuften Gegenständen stellten letztlich keine Gefahr dar, wie die Ermittler später bekanntgaben.

Das siebengeschossige Gebäude in Berlin-Kreuzberg war am Mittwochabend von der Polizei geräumt worden. Später mussten auch einige Bewohner eines weiteren Hauses ihre Wohnungen verlassen. Die Straße war komplett gesperrt. Erst am frühen Donnerstagmorgen wurde die Sperrung aufgehoben.

Bei der Durchsuchung von Klettes Wohnung fanden die Ermittler neben gefährlichen Gegenständen, darunter Sprengmittel, auch Munition sowie Schusswaffen, etwa eine Maschinenpistole und eine Kurzwaffe samt Munition. Am Mittwochabend hatten Kriminaltechniker eine Granate aus dem Haus gebracht, am Donnerstagmorgen wurde ein weiterer möglicherweise gefährlicher Gegenstand herausgetragen und in ein Spezialfahrzeug verladen. Die gefährlichen Funde seien an einem gesicherten Ort unschädlich gemacht worden.

Am Abend stellten die Behörden in Niedersachsen jedoch klar: Von den beiden zunächst als gefährlich eingestuften Gegenständen sei keine Gefahr ausgegangen. Nähere Ausführungen zu den besagten Gegenständen machten die Behörden „aus ermittlungstaktischen Gründen nicht“.

Über einen möglichen früheren Einsatz der sichergestellten Kalaschnikow haben die Ermittler noch keine Erkenntnisse. „Das ist jetzt aktuell Gegenstand von Ermittlungen“, sagte LKA-Sprecher Philipp Hasse am Donnerstag in Hannover auf die Frage, ob es schon ein Vergleichsergebnis gebe mit der eingesetzten Kalaschnikow bei früheren Überfällen. 

Auch Staub und Garweg werden in Berlin vermutet

Die frühere RAF-Terroristin Klette war am Montagabend in Berlin-Kreuzberg festgenommen worden. Klette war 30 Jahre lang untergetaucht und soll mit einer falschen Identität jahrelang in der Hauptstadt gelebt haben. Der Name, den sie benutzt haben soll, findet sich allerdings nicht auf dem Klingelschild am Eingang des unauffälligen Mietshauses.

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Derzeit sitzt Klette wegen mehreren Raubüberfällen in Untersuchungshaft in der JVA Vechta. Zu den Vorwürfen hat sich die 65-Jährige nicht geäußert. „Nein, wir haben keine Sacheinlassung“, hieß es am Donnerstag bei einer Stellungnahme der Staatsanwaltschaft Verden und des Landeskriminalamts Niedersachsen in Hannover.

Unterdessen intensivieren die Ermittler die Fahndung nach Klettes Komplizen und früheren RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub (69) und Burkhard Garweg (65). Auch sie vermuten die Fahnder in Berlin. Mit Blick auf die Waffen- und Sprengstoffmittelfunde in der Wohnung der Gefassten könnte auch von ihren Wohnungen „ein Gefährdungspotenzial für die Bevölkerung ausgehen“, so die Ermittler am Donnerstag. Kurze Zeit später ruderte das Landeskriminalamt Niedersachsen jedoch zurück und stellte klar: Eine konkrete Gefährdungslage für die Stadt Berlin besteht nicht.

Die Staatsanwaltschaft Verden und das Landeskriminalamt Niedersachsen fahndeten seit Jahrzehnten nach Klette sowie den früheren RAF-Terroristen Burkhard Garweg (55) und Ernst-Volker Staub (69). Die beiden gesuchten Männer sind noch immer nicht gefasst. (dpa)

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