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Das wollte er wohl nicht so gern hören. Weder während der Endphase der DDR, noch während des Protestes gegen den Teilabriss der East-Side-Gallery.

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Stasivergangenheit des Investors Hinkel: IM Jens Peter spitzelte für einen Trabant

Er hatte es lange dementiert. Doch seit kurzem ist klar, dass der Investor für Luxuswohnungen an der East-Side-Gallery, Maik Hinkel, als Inoffizieller Mitarbeiter für die Stasi gearbeitet hat. Die Akten der Stasi-Unterlagen-Behörde liegen dem Tagesspiegel nun vor. Er soll "staatsfeindliche" Bekannte ausgehorcht haben.

Maik Hinkel bestreitet es: Nein, er habe sich „nicht für die Staatssicherheit der DDR verpflichtet zu DDR-Zeiten“. Deshalb könnten „auch keine Verpflichtungserklärung oder gar Aktenvorgänge von ihm vorliegen“, lässt sein Büro auf Anfrage mitteilen. Doch die Stasi-Akte von Jens Peter liegt nun vor. Und die Sprecherin der Stasi-Unterlagen-Behörde Dagmar Hovestädt sagt: „Eine inoffizielle Mitarbeit für die Stasi ist in den Unterlagen dokumentiert, die der Person Maik Uwe Hinkel zuzuordnen sind.“

Nach den Unterlagen, die dem Tagesspiegel vorliegen, hat der Entwickler des wohl umkämpftesten Neubaus Berlins an der East-Side-Gallery Anfang der 1980er Jahre als IM „Jens Peter“ für das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) gearbeitet. Ein „treu ergebener“ Berichterstatter sei er gewesen, schrieb ein Offizier.

Anwälte hielten Akten zurück

Der Akte liegen Abschriften der Vernehmungen von Maik Hinkel bei, der aus Gesprächen in der Kirchenszene Zwickaus berichtet und die auf jeder Seite mit „gez. Maik Hinkel“ schließen.

Mehrere hundert Seiten umfasst die Akte mit Protokollen, Notizen, Registrierungen und Vorgangsnummern zur Arbeit von „Jens Peter“. Hinkels Anwälte hatten mit Rechtsmitteln die Veröffentlichung der Akte lange verhindert. Nun hat sie der Bundesbeauftragte für die Unterlagen der Staatssicherheit vorgelegt.

Alles für ´nen Trabi

Registiert am 18. August 1983 unter der Nummer 1493, machte sich „Jens Peter“ als Berichterstatter etwa bei den operativen Vorgängen „Mephisto“ und „Sakrament“ verdient. Vom Aushorchen „staatsfeindlicher“ Bekannter erhoffte er sich handfeste persönliche Vorteile vom einflussreichen MfS: Hilfe bei der Beschaffung eines „Trabant 601“. Oberst N. befürwortete die Bitte wegen der „bedeutsamen Berichterstattung“ von „Jens Peter“, die „maßgeblich zur Aufklärung staatsfeindlicher Aktivitäten“ beigetragen habe.

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