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Im Gedenken an getötete Radfahrerin: Comicverein ehrt Laëtitia Graffart mit deutsch-französischem Förderprogramm

Ende Mai wurde die Comic-Netzwerkerin auf der Frankfurter Allee von einem Lkw überrollt und starb. Jetzt gibt es einen Förder-Fonds im Gedenken an sie.


Der Tod von Laëtitia Graffart hat weit über die Comicszene große Anteilnahme ausgelöst. Die 37-jährige Comic-Aktivistin und Musikerin starb wie berichtet am 27. Mai auf der Frankfurter Allee in Friedrichshain bei einem Verkehrsunfall. Sie wich einem auf dem Radweg parkenden Transporter aus und wurde von einem Sattelschlepper überrollt.

Nun hat der Deutsche Comicverein, bei dem sie aktiv war, im Gedenken an sie einen Förderfonds eingerichtet. Der soll das unterstützen, was der in Berlin lebenden Französin zeitlebens wichtig war: den deutsch-französischen Comicaustausch.

Das Förderprogramm trägt mit Bezugnahme auf eines von Graffarts Projekten, die deutsch-französische Comic-Anthologie „Beton“, den Namen „Fonds Beton“.

„Der Fonds Beton dient der Förderung französisch-deutscher Comicprojekte unterschiedlichster Art: Kooperationen oder Veranstaltungen sollen genauso beantragt werden können wie Druckkostenzuschüsse und Übersetzungshilfen“, teilt der Comicverein auf seiner Website mit.

„In der Hoffnung, dass sich viele Unterstützer:innen finden, möchten wir bereits in diesem September zum Festival ComicInvasion die erste Förderung überreichen“, sagt Axel Halling vom Vorstand des Comicvereins dem Tagesspiegel.

Die Bewerbungsbedingungen seien bewusst sehr niedrigschwellig gehalten. Die eingehenden Spenden würden gesammelt und dann „dem Förderbedarf und den Auszahlungsmöglichkeiten entsprechend einmal im Jahr ausgezahlt“.

Laëtitia Graffart starb auf der Frankfurter Allee, bei einer Mahnwache wurde hier ein weißes Fahrrad zur Erinnerung angebracht.
Laëtitia Graffart starb auf der Frankfurter Allee, bei einer Mahnwache wurde hier ein weißes Fahrrad zur Erinnerung angebracht.

© IMAGO / Stefan Zeitz, Facebook / privat

Die ComicInvasion Berlin soll am 4. und 5. September zum inzwischen vierten Mal im Museum für Kommunikation Berlin (MfK) stattfinden, wie das Organisationsteam am Donnerstag mitteilte. Es soll wie in den Jahren vor der Coronakrise Lesungen, Konzerte, Ausstellungen und Workshops geben.

[„Wir sind wütend und traurig“ - hier gibt es einen persönlichen Nachruf von Festivaldirektorin Lara Keilbart und dem Team der ComicInvasion auf Laëtitia Graffart.]

Allerdings wir „aufgrund der anhaltenden Pandemie und des großen Erfolgs 2020 das Festival auch dieses Jahr hauptsächlich virtuell stattfinden“, heißt es in der Ankündigung. Im November 2020 war das Festival wegen der aktuellen Lage komplett in den digitalen Raum verlegt worden.

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Der Länderschwerpunkt des Festivals wird dieses Mal auf Frankreich liegen. Eigentlich sollte das Programm dafür von Laëtitia Graffart erarbeitet werden, die Teil des Festivalteams war. Im Gedenken an sie wird es auf dem Festival mehrere Aktionen geben, kündigt das Organisationsteam an.

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