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Auf dem Asphalt hatten sich Risse gebildet, nun muss die Bundesstraße für einige Zeit gesperrt werden.

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Hohlräume unter der Fahrbahn entdeckt: Brandenburgs Bundesstraße B169 womöglich monatelang unterbrochen

Die B169 zwischen Cottbus und dem sächsischen Plauen soll lange Zeit gesperrt bleiben. Grund sind Schäden durch die frühere Bergbau-Infrastruktur.

Von Sandra Dassler

Die viel befahrene Bundesstraße B169, die vom brandenburgischen Cottbus bis ins sächsische Plauen führt, könnte für lange Zeit unterbrochen sein. Überraschend teilte der Landesbetrieb Straßenwesen in der vergangenen Woche mit, dass die Strecke zwischen Senftenberg und Sedlitz voll gesperrt werden muss, weil die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet ist.

„Im Rahmen von Erkundungen und technischen Bohrungen durch die Lausitzer Bergbau Verwaltungsgesellschaft (LMBV) wurden Hohlräume unterhalb und Schäden direkt an der Bundesstraße festgestellt“, hieß es einer Mitteilung. Daraufhin seien „umgehend Sicherungs- und Verwahrungsmaßnahmen angeordnet“ worden.

Momentan ist von monatelangen Arbeiten die Rede. Und wie so oft in dieser Region hängen die Probleme mit dem ehemaligen Braunkohle-Tagebau zusammen. „Da haben unsere Großväter ausnahmsweise mal nicht so sorgfältig gearbeitet“, sagte der Sprecher der LMBV, Uwe Steinhuber: „Wir haben jedenfalls bei planmäßigen Kontrollen entlang der ehemaligen Tagebaue Meuro und Sedlitz beziehungsweise Ilse-Ost unterirdische Hohlräume festgestellt, wo keine sein dürften.“

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So verlaufe direkt unter der Bundesstraße eine sogenannte Altbergbau-Entwässerungsstrecke. Das ist eine Art Stollen, mit dem früher die Tagebaue entwässert wurden. „Die jetzt entdeckte Strecke wurde wahrscheinlich schon in den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ins Erdreich getrieben“, sagt Steinhuber: „Normalerweise hätte sie Anfang der 1940er Jahre wieder richtig aufgefüllt werden müssen, was aus irgendeinem Grund nicht geschah.“

Fachleute erkunden nun den Untergrund, um herauszufinden, wie die Sicherheit der B169, auf der sich inzwischen größere Risse im Asphalt gebildet haben, zu gewährleisten ist. Und das wird wohl dauern. Aus Cottbus kommende Autofahrer sollten die B96 über Großräschen und Freienhufen nutzen und dann über die Landesstraße 55 oder auf der A13 zur B169 zurückkehren.

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