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Berlin: Hassemer und 250 Gästein erleben im Interconti ein edles Menü in sieben Gängen

Mal wieder prima essen gewesen bei Volker Hassemer. Er schafft es jedes Mal, mehr als 250 Gäste zu bewirten, mit sechs oder sieben Gängen, dazu feine Weine, gute Musik, was eben so dazu gehört.

Mal wieder prima essen gewesen bei Volker Hassemer. Er schafft es jedes Mal, mehr als 250 Gäste zu bewirten, mit sechs oder sieben Gängen, dazu feine Weine, gute Musik, was eben so dazu gehört. Geht nicht? Doch. Zugegeben: Was der Chef der Berlin-Partner da alljährlich anrichtet, ist offiziell die Gala zur Feier der "Berliner Meisterköche". Doch Hassemer akzentuiert die Vorstellung dieser Köche stets so persönlich - er scherzt, zieht seine Tischnachbarn durch den Kakao, gibt Interpretationshilfen bei rätselhaften Zubereitungsmethoden -, dass es wohl erlaubt ist, von seinem ganz privaten Saisonhöhepunkt zu sprechen. Man ist immer wieder richtig gern Staffage.

Im nunmehr dritten Jahr wird dieses Ereignis vom gastgebenden Hotel Intercontinental organisatorisch so gut beherrscht, dass selbst die Marathondistanz von sieben Gängen nebst sieben darauf abgestimmten Weinen in je 250 Portionen ohne Längen absolviert wurde. Gäste, die um den kommenden Montag fürchteten, waren um halb zwölf durch, andere durften in der Bar plaudern bis irgendwann in den frühen Morgen. Hassemer stellte die Juroren vor, die dann ihrerseits die Köche ankündigten, die dann ihre KPM-Teller in Besitz nahmen - und alsbald wieder in der Küche verschwanden, um bei den Gängen der Kollegen Hand anzulegen. Die Gäste, überwiegend Chefs der Unternehmen, die die "Berlin-Partner" unterstützen, wissen, was sie erwartet und kommen gern. Hassemer mischt sie gern mit ein paar Politikern, diesmal beispielsweise Jörg Schönbohm und Peter Strieder; sie dienen ihm als Zielscheiben für seine Conferencen im freundlichen Verkohl-Ton.

Wir auch immer die Jury im Einzelfall entscheidet: Die geballte Routine der jeweiligen Meisterköche versetzt sie in die Lage, den Brei nicht nur nicht zu verderben, sondern allemal besonders wohlschmeckend anzurichten. Das Menü im Schnelldurchlauf: Lachs-Seeteufel-Terrine mit Kaviar-Chips von Gerd Hammes (der zum Zeitpunkt der Wahl noch Chef im "Harlekin" des Grand Hotel Esplanade war), fernöstlich angehauchter Kingfish mit Langustinen und Zitronengras von Karlheinz Hauser (Adlon), Fasan mit Gänseleber und weißer Pfeffersauce von Paul Urchs (Ritz-Carlton), Blutwurst mit Sauerkraut und Kartoffeln, fein variiert von Wolfgang Nagler (Brandenburger Hof), Tortellino mit Spinat, flüssigem Eigelb und weißen Trüffeln von Thomas Kammeier (Intercontinental), und schließlich geschmortes Schulterscherzel in Balsamico mit Kichererbsenpüree von Kolja Kleeberg (Vau). Schließlich zeigte Stephan Franz, der Adlon-Chefpatissier, dass sein Können nicht von ungefähr gerühmt wird: Sein locker-leichtes, angenehm unsüßes Erdnuss-Mango-Kunstwerk, perfekt auf den begleitenden Champagner abgestimmt, hatte allerdings den gravierenden Nachteil, dass alle gern die dreifache Portion verschlungen hätten.

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