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Die angestellten Lehrkräfte sind zm Streik aufgerufen.

© Christian Mang / CHRISTIAN MANG

Update

Gewerkschaft machte falsche Angaben: Zentrale Abiturprüfungen in Berlin doch vom Lehrer-Streik betroffen

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) behauptete, an den Terminen des Warnstreiks Anfang Juni fänden nur dezentrale Prüfungen statt. Das ist jedoch falsch.

| Update:

Die Berliner Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist am Freitag mit einer falschen Angabe der Kritik an ihrem dreitägigen Warnstreik begegnet. In einer am Nachmittag verbreiteten Mitteilung schrieb sie, die „während des Streiks stattfindenden Abiturprüfungen sind dezentrale Prüfungen“. Tatsächlich handelt es sich aber um zentrale Prüfungen, wie die Senatsverwaltung für Bildung dem Tagesspiegel auf Anfrage bestätigte.

Weiter wurden die Vorsitzenden Martina Regulin und Tom Erdmann sowie die Tarifbeauftragte Anne Albers mit der Einschätzung zitiert, die Schulen könnten diese Prüfungen verlegen. Das sei zwar „aufwändig, aber möglich“. Diese Angabe war mithin auch falsch, weil zentrale Prüfungen eben nicht individuell verlegt werden können: Sie müssen zeitgleich geschrieben werden, da die Schüler andernfalls die Aufgaben austauschen könnten. Die GEW kündigte gegenüber dem Tagesspiegel am Freitagabend eine Korrektur der falschen Angabe an. Die korrigierte Pressemitteilung wurde aber erst Samstagmittag an die Medien verschickt.

Bereits 2022 war das Abitur betroffen

Es handelt sich bei den Prüfungen um die Nachschreibetermine für Biologie und Chemie am 6. und 7. Juni. Am 8. Juni soll ebenfalls gestreikt werden, aber auf diesem Tag liegt keine Prüfung. Die GEW streikt seit 2021 zum 14. Mal für einen neuartigen Tarifvertrag Gesundheitsschutz, mit dem sie kleinere Klassen erreichen will. Bereits 2022 war das Abitur betroffen. Der Landesschülerausschuss nannte diese Terminierung damals „erschreckend“.

„Offensichtlich nimmt die GEW selbst ein Akzeptanzproblem für ihre Streikaktionen wahr, wenn sie an dieser Stelle ungenau argumentiert“, vermutete am Sonnabend Sven Zimmerschied, der Vorsitzende der Vereinigung der Sekundarschulleitungen. „Sinnvoll“ wäre es seiner Einschätzung nach aber, „in der aktuellen Situation mit einem akuten Lehrkräfte- und Schulplatzmangel eine Vergrößerung der Klassen gemeinsam zu verhindern“.

Die GEW rechtfertigte den Streiktermin am Sonnabend damit, dass „in dieser Jahreszeit an fast jedem Tag Prüfungen sind“. Im Übrigen sei die falsche Angabe auf der GEW-Website bereits am Freitagabend korrigiert worden.

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