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Boris Velter.

© SPD Berlin

„Gesundheitsstadt Berlin 2030“: Velter, übernehmen Sie!

Gesundheitssenatorin Kalayci hatte Boris Velter entlassen - nun ernennt Michael Müller den Ex-Staatssekretär zum Sonderbeauftragten für Medizin und Forschung.

Noch in dieser Woche stellt Michael Müller seinen Sonderbeauftragten für Pläne zur Forschungsmetropole vor – der Posten geht an Boris Velter. Der war bis Dezember 2018 Staatssekretär bei Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci. Sie hatte Velter im Dissens entlassen, was im Abgeordnetenhaus und im Senat viel Unverständnis provozierte. Inzwischen sprachen die drei Sozialdemokraten Müller, Kalayci und Velter miteinander.

„Ich freue mich, auch wenn gigantische Aufgaben anstehen“, sagte Velter, 51 Jahre. „Es geht nicht nur um die Metaebene, also die Frage, was Berlin braucht, um internationale Medizinmetropole zu werden. Sondern um tägliche Absprachen, Treffen, Organisationsfragen.“ Velter soll helfen, die landeseigenen Klinikkonzerne Vivantes und Charité in eine Dachgesellschaft zu führen. Er soll Synergien zwischen Krankenhäusern, Hochschulen und Pharmafirmen erzeugen. Und er soll die Digitalisierung der Branche vorantreiben, was ohne die Krankenkassen nicht gelingen dürfte. Schon in diesen Tagen spricht Velter mit den Aufsichtsräten von Charité und Vivantes.

Müller hat Forschung zur Chefsache gemacht

Der Posten des Sonderbeauftragten wurde auf Rat der von Müller 2018 einberufenen Zukunftskommission „Gesundheitsstadt Berlin 2030“ geschaffen. Der Kommission saß SPD-Bundespolitiker Karl Lauterbach vor; Senatschef Müller hatte das elfköpfige Gremium einberufen, um Berlins größte Branche „zukunftssicher“ zu machen.

Michael Müller (SPD) will Berlin zur Medizinmetropole ausbauen.
Michael Müller (SPD) will Berlin zur Medizinmetropole ausbauen.

© Paul Zinken/dpa

„Berlin hat Riesenpotenzial, so viele 20- bis 25-Jährige gibt es nirgendwo in Deutschland. Die demografischen Probleme am Arbeitsmarkt sind in der Stadt bundesweit am geringsten“, hatte Lauterbach zum Ende der Kommissionsarbeit gesagt. „Berlin kann ein europäischer Spitzenstandort in der Medizin werden.“ Weil viel koordiniert und gebaut werden müsse, solle der Senat einen Modernisierungsexperten für das Gesundheitswesen einsetzen. Velter bekommt für den Job zwei Mitarbeiter.

Boris Velter ist in der SPD vernetzt

Erst im Juli war Müller mit Blick auf Berlins Medizinbranche erfolgreich: Die Bundesregierung erkennt die Stadt als bedeutsamen Forschungsstandort an und unterstützt das zur Charité gehörende Berliner Institut für Gesundheitsforschung nun dauerhaft mit 70 Millionen Euro jährlich.

Velter, in Augsburg geboren, lebt in Wedding. Von 2006 bis 2010 leitete der Diplomökonom das Referat „Verbindung zwischen Bund, Ländern und zu den Verbänden“ im Bundesgesundheitsministerium. Er ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im Gesundheitswesen im Bund.

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