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Die „Bürger für den Lietzensee“ pflegen ihr Gartendenkmal.

© Cay Dobberke

Gemeinsame Sache in Charlottenburg-Wilmersdorf: Ehrenamtliche pflegen des Lietzensee und säubern die Kieze

Die „Bürger für den Lietzensee“, die Aktiven des Jessel-Kiez, die Wirtschaftsjunioren und die Jugendlichen aus Charlottenburg-Nord - sie alle zeigen Einsatz

Ein Klassiker bei den Freiwilligentagen ist die alljährliche Beteiligung des Charlottenburger Anwohnervereins „Bürger für den Lietzensee“, der seit 2004 besteht und mehrmals mit Preisen für bürgerschaftliche Grünpflege ausgezeichnet wurde. Diesmal beseitigten Mitglieder vor allem unerwünschten Wildwuchs am nördlichen Ufer neben dem Restaurant „Bootshaus Stella“. Andere Mitglieder kümmerten sich um eine Wiese an der Kleinen Kaskade unterhalb der Wundtstraße.

Leider liegen die Wasserspiele wegen technischer Mängel weitgehend trocken - das Bezirksamt will im kommenden Jahr mit der Sanierung beginnen. Zusätzlich präsentiert der Verein noch bis zum Sonntag eine Freiluftausstellung mit 18 Infostelen über den Lietzenseepark.

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Das Gartendenkmal war vor 100 Jahren nach Plänen des berühmten Charlottenburger Gartenbaudirektors Erwin Barth entstanden. Federführend bei der Ausstellung ist der Vereins-Schatzmeister und Politikwissenschaftler Torben Brandt. Eigentlich habe man die Schau während eines großen Jubiläumsfests zeigen wollen, sagte er. Dieses wurde wegen der Coronakrise aber bis zum Sommer 2021 verschoben. Cay Dobberke

Gemeinsame Sache 2020 Charlottenburg-Wilmersdorf. Leon-Jessel-Platz - Verein Miteinander im KIez. Foto: Cay Dobberke
Gemeinsame Sache 2020 Charlottenburg-Wilmersdorf. Leon-Jessel-Platz - Verein Miteinander im KIez. Foto: Cay Dobberke

© Cay Dobberke

KIEZAKTION AM LEON-JESSEL-PLATZ

Schon seit 20 Jahren verschönert der Verein „Miteinander im Kiez“ den Wilmersdorfer Leon-Jessel-Platz und dessen Umgebung. Bei der „Gemeinsamen Sache“ machen die Anwohner immer wieder mit. Diesmal pflanzten sie Blumen, strichen Sitzbänke neu an und sammelten Abfall. Mit dabei war auch die frühere grüne Bezirksumweltstadträtin und heutige Charité-Medizinerin Martina Schmiedhofer. Beim Reinemachen freute sich Ingrid Lienke aus dem Vereinsvorstand darüber, dass „viel weniger Zigarettenstummel herumliegen“. Dafür wird bereits seit dem August einiges getan. Ladenbetreiber verschenken Taschen-Aschenbecher, und mit Plakaten vor Bänken bittet der Verein darum, keine Kippen auf den Gehweg zu werfen. Außerdem wurde eine „Ballot Box“ installiert: Über die Frage, ob „Pfand auf Kippen eine gute Idee“ wäre, können Raucher abstimmen, indem sie ihre Zigarettenreste in einen von zwei Schächten werfen. Übrigens: Am 22. September beteiligt sich der Verein am berlinweiten Aktionstag „Temporäre Spielstraßen“. Teile der Sigmaringer Straße werden von 14 bis 18 Uhr für den Verkehr gesperrt. CD

Gemeinsame Sache 20-0 Charlottenburg-Wilmersdorf. Cleanup in Charlottenburg-Nord.Foto: Cay Dobberke
Gemeinsame Sache 20-0 Charlottenburg-Wilmersdorf. Cleanup in Charlottenburg-Nord.Foto: Cay Dobberke

© Cay Dobberke

DOPPELEINSATZ IN EICHKAMP

Gleich zwei Mal engagierten sich die „Wirtschaftsjunioren Berlin“ in Eichkamp. Erst unterstützte das Netzwerk aus Unternehmerinnen und Unternehmern einen Wandertag der Wald-Grundschule, bei dem Schüler auf dem Drachenberg im Grunewald rund 1100 Liter Müll sammelten und sogar eine Waschmaschine bargen. Am nächsten Tag säuberten mehr als 150 Wirtschaftsjunioren und Anwohner, zum Teil mit ihren Kindern, die Umgebung des Mommsenstadions. Zu den Unterstützern zählten der Sport-Club Charlottenburg (SCC) und dessen Volleyballteam BR Volleys, die IHK Berlin und zwei Getränkehersteller. Mit dabei war auch „Tonnen Paul“ als Maskottchen von Berlin Recycling – dargestellt vom Improvisationsschauspieler Georg Weisfeld, der sich regelmäßig für die BSR-Tochterfirma orange-weiß kostümiert. Vorstandsmitglied Patrick Heine von den Wirtschaftsjunioren freute sich über den „Schulterschluss mit Sport und Bildung“. 6000 Liter Müll landeten in Säcken. Außerdem wurden der Polizei aufgefundene „Papiere, Fahrzeugscheine, Führerscheine, EC-Karten und mehrere Marihuanapflanzen“ übergeben. CD

Gemeinsame Sache 2020 Charlottenburg-Wilmersdorf. Cleanup in Eichkamp u.a. mit den Wirtschaftsjunioren. Foto: Cay Dobberke
Gemeinsame Sache 2020 Charlottenburg-Wilmersdorf. Cleanup in Eichkamp u.a. mit den Wirtschaftsjunioren. Foto: Cay Dobberke

© Cay Dobberke

CLEAN-UP IN CHARLOTTENBURG-NORD

Sperrmüll nimmt die BSR gratis auf ihren Betriebshöfen entgegen – doch manchen Leute ist das nicht bequem genug. Das mussten Jugendliche und junge Erwachsene feststellen, die in Charlottenburg-Nord aufräumten. Unter anderem entdeckten sie ein Pedal-Fitnessgerät, das jemand einfach neben Mülltonnen abgestellt hatte. Zum Säuberungsteam gehörten Teenager aus dem Jugendclub Heckerdamm sowie Mädchen, die das vom interkulturellen Mädchen- und Frauenladen „Lisa“ geführte Freizeitgelände „Jackie“ am Jakob-Kaiser-Platz besuchen. Der Aufruf zu der Aktion stammte vom „Projektteam Junges Engagement“, das zur Freiwilligenagentur des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf gehört. CD

Gemeinsame Sache 2020 Wilmersdorf Haus der Nachbarschafft. Foto: Cay Dobberke
Gemeinsame Sache 2020 Wilmersdorf Haus der Nachbarschafft. Foto: Cay Dobberke

© Cay Dobberke

Haus der Nachbarschafft

Das „Haus der Nachbarschafft“ am Volkspark Wilmersdorf heißt wirklich so – die Schreibweise ist abgeleitet von „Wir schaffen das“, den berühmten Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Flüchtlingskrise. Seit dem Mai 2018 treffen sich Geflüchtete, Migranten, Berliner und junge Angehörige der israelischen Hilfsorganisation IsraAID im früheren Haus der Bezirksgärtnerei. Nun gab es zwei Aktionen an einem Tag. Mitglieder des Trägervereins und Freiwillige von Isra-Aid installierten Fahrradbügel auf dem Gelände und schleppten dabei einen Baumstamm, um eine kleine Grube abzusichern. Dann beriet die IsraAID-Gruppe über eigene Projekte – darunter Unterstützung für Senioren, die während der Coronakrise zu Hause vereinsamen. CD

Gabenzaun Mierendorff-Insel in Charlottenburg
Gabenzaun Mierendorff-Insel in Charlottenburg

© Frank Markowski

Gabenzaun auf der Mierendorff-Insel

In einer Plastiktüte liegt eine Packung Papiertaschentücher, in einer anderen eine Schachtel mit Butterkeksen. Vor einigen Tagen wurde an dem Verbindungsweg zwischen Lise-Meitner-Straße und Keplerstraße auf der Mierendorff-Insel in Charlottenburg gleich neben dem Häuschen vom Grünflächenamt ein kleiner Gabenzaun eingerichtet. Stadtteilkoordinator Frank Markowski berichtet: „Schon nach drei Tagen waren die zehn Hüllen mit Reißverschlüssen, Format DIN A 4, leer.“ Am Donnerstag (17.9.2020) brachte er noch drei größere Tüten an dem Zaun an. Vor Ort können fest verpackte Nahrungsmittel, Getränke und Hygieneartikel deponiert werden. Ärmere Menschen dürfen sich bei Bedarf dort dann mit dem Nötigsten versorgen. Frank Markowski hat noch eine weitere Erfolgsmeldung: „Nach dem Aufruf in unserem Newsletter haben sich schon drei Patinnen gemeldet, die ehrenamtlich jeden Tag nach dem Rechten schauen und für Ordnung sorgen wollen.“ Wer noch mithelfen möchte, kann sich gern per Telefon 344 58 74, oder per E-Mail an kiezbuero@dorfwerkstadt.de wenden. Am Zaun hängt übrigens auch eine Tüte mit einem Zettel für Wünsche. Einer wurde schon aufgeschrieben: eine Büchse Sardinen. Du

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