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Per Funk bekamen Piloten falsche Anweisungen. 

© Ralf Hirschberger/dpa

Gefährlicher Eingriff in den Berliner Flugverkehr: Hobbyfunker aus Köpenick erteilt Piloten falsche Anweisungen

Mit zwei Funkgeräten ausgestattet, nahm ein 32-Jähriger Kontakt mit Piloten von Passagiermaschinen auf. Die Polizei konnte ihn jetzt orten. 

Wer es nicht ins Cockpit oder den Flughafen-Tower schafft, muss sich seinen Traum vom Fliegen eben auf andere Weise erfüllen. Das hat sich offenbar ein junger Mann aus Köpenick gedacht. 

Wie die Polizei mitteilt, ist ein 32-Jähriger dringend tatverdächtig, in den vergangenen sechs Monaten mehrfach über Funk Kontakt zu Passagier- und Transportflugzeugen aufgenommen zu haben, um den Piloten Anweisungen zu erteilen. 

Dabei sei er mit der Zeit immer professioneller aufgetreten. Offenbar wären die Anweisungen sogar geeignet gewesen, die Piloten zu gefährlichen Flugmanövern zu animieren. Auch zum Hubschrauber der Bundespolizei hatte er Kontakt aufgenommen. 

Mit Hilfe des Flugdienstes der Bundespolizei und der Bundesnetzagentur konnte die Polizei den mutmaßlichen Urheber der Anweisungen in der vergangenen Nacht in der Köpenicker Lindenstraße orten. 

Dazu kreiste offenbar stundenlang der Hubschrauber der Bundespolizei über Köpenick und Friedrichshagen. Auch in den Nächten davor soll der Hubschrauber im Einsatz gewesen sein, berichten Anwohner. 

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Bei dem Tatverdächtigen fanden die Beamten zwei Funkgeräte, die die entsprechenden Frequenzen aufwiesen. Die Geräte wurden als Beweismittel beschlagnahmt. 

Der 32-Jährige äußerte sich offenbar bislang nicht zu den Vorwürfen. Er wurde nach dem polizeilichen Verhör wieder auf freien Fuß gesetzt.

Nach Angaben der Deutschen Flugsicherung hatten die falschen Funksprüche keine Auswirkungen auf den Flugverkehr.  Nach dem "Readback"-Verfahren werde jeder Funkspruch vom Piloten wiederholt, als Bestätigung für den Tower. Somit seien die falschen Anweisungen sofort aufgefallen.

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