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Luisa Neubauer, Aktivistin von Fridays for Future Berlin, spricht bei einer Demonstration auf der Hatun-Sürücü-Brücke gegen den Ausbau der Autobahn A100. Mitglieder der Klimabewegung Fridays for Future protestieren bundesweit gegen den Ausbau von Autobahnen.

© dpa / Foto: dpa/Carsten Koall

Fridays for Future in Berlin: Luisa Neubauer stellt sich hinter lokalen A100-Protest

Bei einer Demonstration in Neukölln machen Klimaschützer und Autobahn-Gegner gemeinsame Sache. Kooperationen mit weiteren Berliner Initiativen sollen folgen.

Vereint im Protest gegen die Berliner Stadtautobahn: Am Freitagmittag machten bei einer Demonstration gegen den weiteren Ausbau der A100 in Berlin „Fridays for Future“ und die „Bürgerinneninitiative A100“ gemeinsame Sache. Mit Luisa Neubauer stellte sich damit die derzeit wohl populärste deutsche Klimakämpferin hinter den lokalen Protest.

Fridays for Future hatte bundesweit zu Demonstrationen aufgerufen. Zu der Kundgebung auf der Hatun-Sürücu-Brücke in Neukölln versammelten sich rund 45 Personen. Von der Brücke aus blickt man direkt in den Trog des 16. Bauabschnitts, der das Autobahnkreuz Neukölln mit der Anschlussstelle Treptower Park verbinden soll. Der Asphalt liegt bereits, der Streckenabschnitt soll Ende 2024 eröffnet werden.

Auf der Hatun-Sürücü-Brücke in Neukölln protestierten Klimaschützer und Autobahngegner gemeinsam gegen den Weiterbau der A100.

© dpa / Foto: dpa/Carsten Koall

Ob die A100 noch darüber hinaus verlängert wird, darüber wird derzeit gestritten – auch in der Ampelkoalition.

Autobahnvorhaben aus den 1950er-Jahren

Die Demonstrierenden hielten gemeinsam ein Transparent: „Politik für heute statt von gestern“, stand darauf, und „Wissings Autowahn“. Stur an einem Autobahnvorhaben aus den 1950er-Jahren festzuhalten, rief Neubauer durchs Megafon, finde sie „peinlich“.

„Bei uns sind viele Anwohner, die betroffen sind und das Schlimmste verhindern wollen“, sagt Briti Beneke von der Bürgerinneninitiative A100.

© Sönke Matschurek/Tagesspiegel

Briti Beneke (54) kämpft schon lange gegen den weiteren Ausbau der A100. Sie ist Sprecherin der Berliner Bürgerinneninitiative A100, die fordert, dass die Planungen für den 17. Bauabschnitt vom Treptower Park nach Friedrichshain sofort gestoppt werden.

„Bei uns sind viele Anwohner, die betroffen sind und das Schlimmste verhindern wollen“, sagte Beneke. Besonders groß seien die Sorgen bei Anwohnern aus der Wilhelm-Guddorf-Straße in Lichtenberg, wo der geplante Autobahntunnel enden würde. „Die gucken dann wirklich direkt auf die Autobahn.“

Dass ihre Forderungen jetzt auch von Fridays for Future aufgegriffen werden, sagte Beneke, sei neu. Frühere Versuche einer Kollaboration seien „immer versandet“. Nun aber sei ein „stabiles Bündnis“ im Entstehen. Erst am Donnerstag hatte es eine gemeinsame Pressekonferenz von Fridays for Future mit gleich vier lokalen Berliner Initiativen gegeben, die sich gemeinsam für Klimagerechtigkeit in der Hauptstadt einsetzen wollen.

Neubauer deutete bei der Demonstration an, dass der anhaltende Protest womöglich Wirkung auf Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zeige. Dieser befindet sich derzeit in zähen Verhandlungen mit den Koalitionspartnern über den Bundesverkehrswegeplan.

Neubauer forderte alle Anwesenden dazu auf, sich der nächsten großen Klimademonstration am 10. Februar vor dem Roten Rathaus in Berlin anzuschließen – zwei Tage vor der Wiederholungswahl. „Grüße gehen raus an Herrn Wissing“, schloss Neubauer ihre Ansprache. „Wir sind noch nicht fertig.“

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