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Auch die neue Grundschule soll wie viele andere den Kindern digitale Medien näher bringen.

© Friso Gentsch/dpa

Update

Freie Schulen in Berlin: Neue evangelische Grundschule in Zehlendorf

An der Ludwigsfelder Straße soll bis zum Schuljahr 2019/20 eine freie Grundschule entstehen. Kritiker warnen vor Nachteilen für die staatlichen Nachbarschulen.

Der evangelische Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf will zum Schuljahr 2019/20 eine neue Grundschule eröffnen. Dies teilte die Evangelische Schulstiftung am Freitag mit.

Genutzt werden soll dafür ein Grundstück an der Ludwigsfelder Straße in Zehlendorf, auf dem zurzeit noch ein marodes Kirchengebäude steht. Bis es abgerissen und durch das neue Schulgebäude ersetzt ist, sollen die ersten Jahrgänge vorübergehend in einem anderen Gebäude unterrichtet werden. Dafür gebe es zurzeit mehrere Optionen, hieß es. Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) habe ihre Unterstützung bei der Suche nach einer Übergangslösung zugesagt.

"Unabhängig von der Herkunft"

Die zweizügige Schule soll rund 300 Kindern offenstehen, „unabhängig von ihrer sozialen, kulturellen oder religiösen Herkunft“, betonte die Schulstiftung. Die verlässliche Halbtagsgrundschule werde für die erste bis sechste Klasse ein theaterpädagogisches Konzept anbieten. Darüber hinaus sollen Schüler den „verantwortungsbewussten Umgang mit den digitalen Medien und der Natur lernen“.

Die Entscheidung für die Nutzung des Grundstücks als Schulstandort sei gefallen, weil viele junge Familien zuzögen und absehbar Schulplätze fehlten. Allerdings wiesen Eltern der nahe gelegenen öffentlichen Schule am Buschgraben darauf hin, dass ihre Schule nicht ausgelastet sei. Sie werde durch die absehbare soziale Entmischung und Konkurrenz weiter in Bedrängnis kommen.

Konkurrenz befürchtet

Träger der Grundschule wird die Evangelische Schulstiftung sein. Deren Sprecherin Christine Reiche betonte am Montag, dass man die Bedenken ernst nehme. Allerdings sehe man sich nicht als Konkurrenz, sondern strebe eine Kooperation mit der Buschgrabenschule an. Fragen der Betroffenen und Anwohner wolle man bei einer Infoveranstaltung (s.u.) beantworten.

Dem Vernehmen nach entscheiden sich manche Familien wegen des gebundenen Ganztagsbetriebs gegen die Buschgrabenschule. Die Schulleitung war am Montag nicht für eine Anfrage zu erreichen. Die Leiterin der ebenfalls in der Nähe gelegenen und damit ebenfalls betroffenen öffentlichen Süd-Grundschule verwies auf das Bezirksamt: Bildungsstadtrat Frank Mückisch (CDU) ließ die schriftliche Anfrage des Tagesspiegels zu der Anmeldesituation der Schulen bis zum Abend unbeantwortet.

Schulgeldbefreiung kann beantragt werden

Die Evangelische Schulstiftung betreibt in Berlin 15 Schulen, darunter elf mit Grundschulzweig. Familien können sich von der Schulgeldzahlung befreien lassen. Ansonsten beträgt der Mindestbeitrag laut Schulgeldinfo der Stiftung pro Monat 30 Euro oder 60 Euro incl. Hort. Die übrigen Beiträge machen 2,2 bis 3,9 Prozent (incl. Hort) der Bruttoeinkünfte aus.

Eine Informationsveranstaltung gibt es am 29. November, 18 Uhr, Ev. Kirchengemeinde zur Heimat, Heimat 27.

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