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Erste Frau. Karina Ansos wird im Hotel Adlon Geschäftsführende Direktorin.

© Kempinski Hotels

Frauenpower im Adlon: Eine neue Chefin für das ehrwürdige Berliner Luxushotel

Am Pariser Platz startet im Oktober Karina Ansos durch. Die gebürtige Französin löst Michael Sorgenfrey ab, der ein Sabbatical einlegt.

Manchmal blitzen so kleine Lichter auf, die zeigen, dass es eben doch ein bisschen vorangeht mit der Gleichberechtigung. Zum ersten Mal in seiner Geschichte bekommt nun auch das Hotel Adlon eine Frau als Chefin. Bemerkenswert ist das auch, weil gerade dieses Haus am Pariser Platz immer sehr auf die großen ehrwürdigen Traditionen gesetzt hat. In Anlehnung an den Spruch „Noblesse oblige“, Adel verpflichtet, heißt es dort „Adlon oblige“.

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Karina Ansos, die neue Geschäftsführende Direktorin, kann das sogar akzentfrei aussprechen, denn geboren ist sie in Frankreich. Dass ihr das Savoir Vivre, die Kunst des guten Lebens gewissermaßen an der Wiege gesungen wurde, zeigen die eindrucksvollen Stationen ihrer Karriere. Die 50-Jährige hat Luxushotels gründlich studiert.

Legende unter Literaturliebhabern

Das begann, als sie vor 23 Jahren zuständig wurde für Veranstaltungen im Hamburger Atlantic Hotel – eines der Mutterhäuser der Kempinski-Gruppe, die auch das Adlon betreibt. Udo Lindenberg bewohnt dort seit 1995 eine Suite. In der gleichen Position ging sie dann nach Weimar ins Hotel Elephant, eine Legende unter Literaturliebhabern, bekannt unter anderem aus Thomas Manns „Lotte in Weimar“. Das Haus entwickelte sich aus einem im Jahr 1696 eröffneten Wirtshaus zur Luxusherberge und hat an seinen Tafeln die berühmtesten Dichter versammelt, darunter Goethe, Schiller und Herder.

In der Seidenstadt Suzhou

Im Jahr 2009 zog es Karina Ansos nach China, ins Kempinski Hotel der Seidenstadt Suzhou. Anschließend eröffnete sie das Allsuiten-Hotel „The One Executive Suites“ in Shanghai, das sie drei Jahre leitete. Nun freut sie sich darauf, „mit dem Team die Adlongeschichte fortzuschreiben“, wie sie anlässlich ihrer Ernennung sagt.

Los geht es für die neue Hoteldirektorin Mitte Oktober. Vorher muss sie sich noch von ihren Mitarbeitern im Kempinski Hotel Frankfurt Gravenbruch verabschieden. Dort habe sie in den vergangenen sieben Jahren durch ihr umfassendes Know-how eine hervorragende Erfolgsbilanz vorweisen können, kommentierte Kempinski-Topmanager Timur Sentuerk den Wechsel.

Besondere Fortbildung

Dem scheidenden Adlon-Direktor Michael Sorgenfrey dankte er für seine „hochstehende Expertise“. Ihm sei es gelungen, das Adlon-Schiff mit sicherer Hand durch die schwierige Pandemiezeit zu steuern. Die Feierlichkeiten zum Adlon-Jubiläum hätten seine Zeit dort erstklassig abgerundet. Sorgenfrey verabschiedet sich offiziell in ein Sabbatical. Erfreulich ist der Grund für das Sabbatical, das er nicht fürs Karriereschmieden nutzen will, sondern für eine besondere Art der Fortbildung: Er wird Vater und lässt in der Hotellerie so gleich noch ein weiteres Licht aufblitzen in der langsamen Geschichte der Gleichberechtigung.

Neuer Chef im Bristol

Auch an der Spitze des Bristol Hotels am Kurfürstendamm gab es im Übrigen einen Wechsel: Dort führt von jetzt an der 54-jährige Düsseldorfer Frank Ketterer die Geschäfte.

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