zum Hauptinhalt
Das Kriminalgericht in Moabit.

© Jens Kalaene/dpa

Frau erstickt und vergraben: Programmierer soll Partnerin mit Plastiksack umgebracht haben

Tagelang galt eine 34-Jährige als vermisst. Ihr langjähriger Partner steht nun wegen Mordes vor Gericht. Er galt als ruhig und friedfertig.

Die zweifache Mutter verschwand an einem Montag. Tagelang suchte die Polizei nach der 34-jährigen Katrin R. aus Adlershof. Am Ende der Woche offenbarte ihr Lebensgefährte den Ort, an dem ihre Leiche vergraben war.

Sechs Monate später hat am Donnerstag der Prozess wegen Mordes gegen André N. begonnen. Der 37-jährige Programmierer soll seine langjährige Partnerin bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt, ihr dann einen Plastiksack über den Kopf gezogen, sie erstickt haben.

Es geschah laut Anklage am frühen Morgen des 16. März nach einem Streit. Von zwei Angriffen geht die Staatsanwaltschaft aus. André N. soll der Frau im gemeinsamen Haus von hinten einen Arm und den Hals gelegt und massiv zugedrückt haben.

„Dabei nahm er ihren Tod billigend in Kauf“, so die Anklage. Die Frau sei bewusstlos zu Boden gegangen, habe geröchelt. In dem Moment sei ihm bewusst geworden, dass sie ihn wegen des Angriffs anzeigen, er inhaftiert werden und die beiden gemeinsamen Kinder verlieren könnte. Das habe er verhindern wollen.

Der nicht vorbestrafte Mann, der als ruhig und friedfertig galt, soll eine Rolle Klebeband geholt und der Frau mit drei breiten Streifen Mund und Nase verklebt haben. Dann habe er ihr einen Plastiksack über den Kopf gezogen – „den er mit Klebeband fest um den Hals herum verklebte“, so die Anklage. Die Leiche soll er mit dem Auto zu einem Gewerbegebiet in Adlershof gebracht und vergraben haben.

[In unseren Leute-Newslettern aus den zwölf Berliner Bezirken geht es auch oft um Polizei und Kriminalität. Die Newsletter können Sie hier kostenlos bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Am 20. März offenbarte N. in einer polizeilichen Vernehmung das Versteck. Noch sei nicht klar, was die Tat nach zehn gemeinsamen Jahren auslöste, hieß es am Rande des Prozesses am Landgericht. Im Zusammenhang mit dem Ausbau des Hauses soll es zunehmend Spannungen gegeben haben. Am 8. Oktober will André N. aussagen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false