Flugplatzfest am Stadtrand: Berlins einziger Flugplatz geht wieder in Betrieb
Fast 40.000 Besucher kommen jedes Jahr zum Flugplatzfest in Berlin-Gatow. Am Vormittag landen dort wieder Maschinen und brettern über See, Wald und Villen hinweg.
Bitte anschnallen, Tische hochklappen - Berlins einziger Flugplatz macht sich am Wochenende bereit für die Landung: Am Flugplatz Berlin-Gatow setzen am 2. und 3. September wieder Maschinen auf und brettern über See, Wald und Villen hinweg (anders als der BER liegt der Flugplatz Gatow auf Berliner Stadtgebiet, nämlich in Spandau). Darüber berichtet der neue Bezirksnewsletter vom Tagesspiegel, den Sie mit noch viel mehr Tipps und Terminen kostenlos unter tagesspiegel.de/bezirke erhalten.
Am Sonnabend und Sonntag, 10-18 Uhr, ist „Flugplatzfest“, zu dem jährlich zuletzt fast 40.000 Besucher an den Berliner Stadtrand gekommen sind. Der Eintritt ist frei und wenn es nicht gerade schüttet oder stürmt, ist der Ausflug ein spätsommerliches Vergnügen an der frischen Luft.
Der Flugplatz ist einfach mit dem BVG-Bus X34 zu erreichen, der nicht weit entfernt hält (Leonardo-da-Vinci-Str.). Auch ein Fahrradausflug über den Wannsee lohnt sich: Von der BVG-Fähre am Kladower Hafen sind es etwa 15 Minuten Fahrzeit.
Die Oldtimer landen in der Regel am frühen Vormittag auf dem Landebahn-Rest, der nach Abzug der Briten 1994 noch genutzt werden kann – allerdings nur beim Flugplatzfest oder bei Übungsflügen der Bundeswehr.
800 Meter Beton sind noch vorhanden, der Rest ist bebaut mit einer Siedlung namens „Landstadt Gatow“, die wie der Flugplatz allerdings gar nicht in Gatow, sondern in Kladow liegt, aber das sind Berliner Feinheiten.
Vor Ort ist es ganz schön trubelig mit Info-Ständen von THW und DLRG, mit Hundestaffel und Bundeswehr-Fans und tanzenden Sportlern und Ehrenamtlern, die alle um Aufmerksamkeit buhlen. Auch die Depots des Berliner Luftwaffenmuseums sind geöffnet. Tipp: Die Ausstellung „You can’t miss Gatow“ ist besonders interessant, weil es nicht nur um Technik, sondern um den Flugplatz und Berlin-Historie geht.
Der „Flugplan“? „Wir kennen die genaue Ankunftszeit auch erst, wenn die Flieger im Funk ‘Guten Tag Gatow’ sagen“, teilen die Veranstalter mit. Bislang haben sich 13 Flugzeuge zur Landung in Gatow angekündigt.
Die meisten fliegen wie früher die britischen Piloten von Süden über Potsdam und den Glienicker See, umkurven die Gärten im Neubaugebiet und setzen dann kurz hinter dem Zaun auf.
Aus dem Tagesspiegel-Fotoarchiv
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Das Luftwaffenmuseum auf dem Flugplatz Gatow mit jährlich mehr als 70.000 Besuchern ist Berlins größtes Museum und soll irgendwann mal ausgebaut werden, allerdings ziehen sich die 100-Mio-Pläne (neue Zufahrt, neues Empfangsgebäude, neue Hangars ff.) schon lange hin.
Hinter dem Tower im Wald liegt übrigens gut bewacht und versteckt eine riesige Bundeswehr-Anlage mit hoher Bedeutung: das „Kommando Luftwaffe“. Am Waldrand landen deshalb immer wieder die riesigen und dunklen Hubschrauber der Bundeswehr, die man sonst nur aus der „Tagesschau“ bei Kriseneinsätzen kennt.
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