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Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup steht in einem Terminal des Flughafens Berlin Brandenburg (BER).

© Bernd Settnik/dpa

Flughafen Berlin Brandenburg: Schönefelder Weisheiten für den BER-Aufsichtsrat

Am Freitag tagt der Flughafen-Aufsichtsrat: Ist die BER-Eröffnung im Jahr 2020 haltbar? Die Geldgeber stellen schon mal Blankoschecks für Verzögerungen aus.

Kabel, Brandmelder, Zeitplan - am Freitag kommt der Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg zusammen. Ein Überblick aus dem Tagesspiegel-Checkpoint mit Augenzwinkern, wie es auf der BER-Baustelle in Schönefeld weiter geht - oder auch nicht.

BER I: Die Tagesspiegel-Meldung, dass die zeitlichen Puffer aufgebraucht sind, wird nicht dementiert. Dazu sagt uns der künftige Bundesverkehrsminister Anton Hofreiter (Grüne): „Die Sicherheit darf nicht dem zweifelhaften Zeitplan von Engelbert Lütke Daldrup geopfert werden. Der Geschäftsführer und die Gesellschafter sollten lieber jetzt den Eröffnungstermin 2020 begraben als ihn mühsam vor sich herzuschieben.“

BER II: Immer wieder montags nach der Aufsichtsratssitzung tagt der BER-Sonderausschuss im Landtag Brandenburg. Die Termine sind fürs ganze Jahr festgelegt, wer da nicht kommt, braucht eine wirklich gute Entschuldigung. Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup kommt diesmal nicht, seine Begründung: Asienreise. Oha, große Sache: Peking, oder wieder Tokio? Shanghai, Bangkok, Singapur, Seoul? Nein? Doch nicht etwa Pjöngjang… ok, auch nicht: Es geht nach Ulan-Bator. Na, da geben wir dem FBB-Chef doch gleich mal ein mongolisches Sprichwort mit auf den Weg: „Der Kluge kennt viele Ausreden.“

BER III: So, und dann werfen wir schnell noch einen Blick auf die supadupa-geheime Blankoscheck-Erklärung der drei Gesellschafter (Berlin, Brandenburg, Bund) gegenüber den Vertretern der Bürgen, gerade unterzeichnet: „Vor dem Hintergrund der gegenüber 2016 veränderten wirtschaftlichen Verhältnisse der Gesellschaft erklären wir unsere grundsätzliche Bereitschaft, anteilig entsprechend unseren jeweiligen Geschäftsanteilen die Gesamtfinanzierung der erfolgreichen Inbetriebnahme auch bei Eintreten weiterer Verzögerungen oder im Fall des Eintretens von Kostenerhöhungen sicher zu stellen.“ Merke: Sicher ist sicher, besonders dann, wenn nichts sicher ist (Schönefelder Weisheit).

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