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Ein Autokino ist in Berlin gerade noch nicht möglich, aber vielleicht bald. Die Trabis stehen schon mal da.

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Essen, Trabis und Schrott-Tiere: Hier kann man in Kreuzberg auf Safari gehen

Postapocalyptische Safari an der Spree: Statt süßer Löwenbabys gibt's Tiere aus Schrott – dazu Drinks und leckeres Essen. Und bald vielleicht ein Autokino.

Reisen in ferne Länder sind derzeit nicht möglich, bald höchstens in nahe Bundesländer. Auf Safari können Berliner trotzdem gehen – mitten in Kreuzberg. Auf dem Gelände des Sage-Restaurants an der Köpenicker Straße hat seit dem 1. Mai die „Food Safari“ geöffnet.

Besucher können sich mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß über das Gelände bewegen und dabei an kleinen Ständen Stoffmasken, und gute Drinks wie Gin- oder Belsazar Tonic kaufen. Das Essen ist saisonmäßig spargellastig, auf der Speisekarte steht zum Beispiel Rote-Beete-Risotto mit grünem Spargel (18 Euro), aber auch Bœuf Bourguignon mit Kartoffelpüree (22 Euro) oder Pizza.

Alles zum Mitnehmen natürlich. Man wolle streng auf die Abstands- und Hygieneregeln achten, sagt Sage-Betreiber Sascha Disselkamp, nur eine gewisse Anzahl von Menschen gleichzeitig reinlassen.

Beim Servieren wird auf Hygieneregeln geachtet.
Beim Servieren wird auf Hygieneregeln geachtet.

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„Tanzen nur im Gehen“

Auch längeres Verweilen an einem Ort ist nicht erlaubt, selbst dann nicht, wenn wie geplant DJs Musik spielen. „Tanzen nur im Gehen“, sagt Disselkamp, der auch Mitglied der Clubcommission ist.

Bitte nicht streicheln.
Bitte nicht streicheln.

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Eine kitschige Leofell-Safari-Kulisse gibt es dazu nicht, nur ein paar unechte Papageien sitzen in Palmenblättern, die um den Barstand drapiert sind. Statt süßer Giraffenbabys stehen am Wegesrand dystopische Skulpturen aus Stahl und Schrott, die an „Mad Max“ erinnern oder an den ehemaligen Garten vom Künstlerhaus Tacheles. Postapokalypse im Achtziger-Jahre-Stil.

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Ein roboterhaft anmutender Gorilla sitzt in einem Stahlkäfig, eine Pflanze aus alten Plastikkanistern wächst aus dem Beton. Und über allem thront eine Fledermaus, eine zynische Anspielung auf das, was solche improvisierten Gastronomie-Konzepte überhaupt erst nötig gemacht hat.

Ein Autokino mit Trabis

Die spannendste Idee des Safari-Parks an der Spree kann derzeit jedoch nicht umgesetzt werden: Eigentlich wollten Disselkamp und sein Team ein Autokino machen, auch für Leute, die kein Auto haben. Auf einem mit Sand zugeschütteten Parkplatz haben sie Trabis aufgestellt, die auf eine große Leinwand blicken sollten.

Der Ton sollte über Radios in die Autos kommen, die man extra dafür einbauen wollte. Das sei aber in Berlin, im Gegensatz zu anderen Bundesländern, nicht genehmigungsfähig, sagt Disselkamp – und hofft, dass die Gesetzeslage bald angepasst wird. Die Trabis stehen zumindest schon mal da. Was wohl ein guter erster Film wäre? Vielleicht „Mad Max II“.

Die Food Safari im Sage Restaurant, Köpenicker Str. 18-20, findet immer Donnerstag ab 16 Uhr, Freitag bis Sonntag von 14 bis 22 Uhr statt, aktuelle Infos auch auf Instagram.

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