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Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) beim Besuch der neuen Rettungsstelle des UKB in Berlin-Marzahn.

© dpa

Unfallkrankenhaus Berlin: Eröffnung der Notaufnahme des UKB

Ärzte, Pflegepersonal und Politiker waren baff, als es hieß, dass George Clooney im Unfallkrankenhaus Berlin erwartet würde. Tatsächlich mussten sie mit einem ebenfalls sehr smarten Herrn Vorlieb nehmen.

Ein Raunen geht durch die gelb-beige gestrichenen Flure der Notaufnahme des Unfallkrankenhauses Berlin (UKB). Doch nicht, weil soeben Deutschlands modernste Rettungsstelle eröffnet wurde, sondern weil ein hoher Gast erwartet wird – Mr. „ER“, George Clooney, persönlich. Der wurde nämlich von der Pressesprecherin des UKB zur feierlichen Eröffnung geladen - der kam aber nicht. Stattdessen fährt Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) vor, der sich in seinem Grußwort gleich einmal entschuldigt, dass er nicht der smarte Hollywood-Doktor ist.

Dabei machen die neuen Rettungsräume auch ohne George Clooney etwas her. Von Oktober 2010 bis April 2013 wurde der „Emergency Room“ laut Krankenhausangaben für 9,8 Mio. Euro erweitert und modernisiert. Es entstand eine offene Raumstruktur, die bundesweit einzigartig ist und eine dauerhafte Überwachung der Patienten zulässt. Mehrere Behandlungsliegen sind nun in einem Zimmer zu finden. Die Privatsphäre der Patienten wird durch Trennvorhänge sichergestellt. „Es war eine mutige Entscheidung, nicht nur neue Räume und neues Personal für den Ausbau zu stellen, sondern die gesamte Unfallstation auch komplett umzustrukturieren“, erklärt Bahr. Der Gedanke der Vernetzung, wie er im UKB umgesetzt werde, sei die Zukunft des Gesundheitswesens, so der Minister.

Auf einer Fläche von 1600 Quadratmeter können nun 37 Patienten gleichzeitig behandelt werden. Besonders stolz ist das Krankenhaus auf den hochmodernen Schockraum, in dem schwer- und mehrfachverletzte Menschen versorgt und bei akuter Lebensgefahr reanimiert werden können. Auch Wilfried Gräfling, Leiter der Berliner Feuerwehr, äußert sich positiv: „Es gibt Fälle, wo unsere Notfallwagen an Kliniken nicht angenommen werden. Am UKB ist das nie vorgekommen. Kein Patient wird hier abgelehnt.“

Das bedeutet für Ärzte und Pflegepersonal, dass sie sich um mehr als 87 000 Menschen pro Jahr kümmern müssen. UKB-Arzt Gerrit Matthes sagt dazu: „Das neue Konzept verbessert unsere Arbeitsmöglichkeiten ganz klar. Es war dringend nötig, mehr Platz zu schaffen, weil es so viele Patienten gab. Außerdem braucht man, wenn man unter viel Stress steht, einen Arbeitsplatz, der die sichere Versorgung der Patienten ermöglicht.“

Zusätzlich erschwerten die Umbauarbeiten in den letzten zweieinhalb Jahren den laufenden Betrieb und strapazierten die Nerven sämtlicher Krankenhausmitarbeiter. Bei durchschnittlich 140 und bis zu 250 Patienten täglich in Spitzenzeiten, die weiterhin medizinisch betreut werden mussten, war das keine leichte Aufgabe. „Jeden Morgen war eine neue Wand da“, beschreibt Angela Kijewski, Pressesprecherin des UKB, die Situation. „Es gab zig E-Mails, die uns darüber informiert haben, welcher Gang nun gesperrt sei und dass man den Fahrstuhl nicht mehr benutzen könne. Das war schon eine unglaubliche Stressbelastung, besonders auch durch den Baulärm.“

Über das Resultat freuen sich nun nicht nur die Krankenhausangestellten, sondern auch Bezirksbürgermeister Stefan Komoß (SPD): „Die Gesundheitswirtschaft ist ein strategischer Handlungsschwerpunkt für die Bezirkspolitik in Marzahn-Hellersdorf und das UKB ist ein Leuchtturm der guten Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt.“ Mit über 1600 Mitarbeitern ist das UKB der größte nicht-öffentliche Arbeitgeber des Bezirks und eines der größten Traumazentren der Stadt. Da käme selbst George Clooney ins Staunen.

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