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© David Chipperfield

Eröffnung der James-Simon-Galerie: Architekt Chipperfield soll Skizze auf Serviette gezeichnet haben

2007 erhielt der Entwurf der James-Simon-Galerie heftige Kritik. Architekt Chipperfield zeichnete eine neue Version – der Legende nach auf eine Serviette.

Ursprünglich hatte David Chipperfield für das Eingangsgebäude zur Museumsinsel eine Reihe gläserner Kuben vorgesehen, etwas radikal Modernes gegenüber den historischen Bauten der Insel.

Der Entwurf erfuhr im Jahr 2007 heftige Kritik, und vor allem die Verantwortlichen der Staatlichen Museen selbst forderten „mehr Pathos“. Daraufhin skizzierte Chipperfield – der Legende nach beim Abendessen auf einer Serviette – jene Folge von Freitreppe und Kolonnade, die heute in kaum veränderter Form gebaut dasteht.

Beteiligt am neuen Entwurf war der Projektleiter des Architekturbüros Chipperfield, Alexander Schwarz, der von einem „Tempel der Zugänglichkeit“ spricht – weil von dem nunmehr James-Simon-Galerie genannten Gebäude auf verschiedenen Ebene Zugänge zum Neuen Museum und zum Pergamon-Museum gegeben sind.

Es ist, so Schwarz, „ein Tempelgeflecht zum Spazieren, zum Wandeln zwischen den Häusern und Freiräumen, zwischen Außen und Innen“.

Tatsächlich sind auf Chipperfields „Ur-Skizze“ alle Elemente des heutigen Bauwerks beieinander, in der Mitte die breite Freitreppe, rechts die Kolonnade, die vom Neuen Museum her fortgesetzt wird, links auf hohem Sockel die Kolonnade, unter der sich nun das Café befindet.

Die Freitreppe und Kolonnade der James-Simon-Galerie soll Architekt Chipperfield zuerst auf eine Serviette skizziert haben.
Die Freitreppe und Kolonnade der James-Simon-Galerie soll Architekt Chipperfield zuerst auf eine Serviette skizziert haben.

© dpa

Übrigens ist der Begriff „Kolonnade“ nicht ganz korrekt, denn es handelt sich um Vierkantpfeiler, nicht um runde Säulen. Aber wie dem auch sei, mit der Skizze von 2007 war der Bau in seinen Grundzügen festgelegt, und was folgte, war die Ausarbeitung der konkreten Raumbeziehungen, der Innenräume und ihrer Ein- und Ausgänge. Dass erste Entwürfe auf eine Serviette skizziert werden, ist übrigens eine wiederkehrende Erzählung der modernen Architektur.

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