zum Hauptinhalt
Der Rapper Bushido im Gerichtssaal.

© Paul Zinken/dpa

Bushido über Abou-Chaker: „Er hat keine Ahnung von Musik“

Im Prozess gegen den Berliner Clanchef äußerte sich Bushido zu Exklusivverträgen mit anderen Rappern und wie Abou-Chaker von allen Einnahmen profitiert hat.

Rapper Bushido hat seine Aussage im Prozess gegen einen Berliner Clanchef fortgesetzt. Der Musiker äußerte sich zu Exklusivverträgen, die er mit anderen Künstlern abgeschlossen hatte. Über seinen angeklagten ehemaligen Geschäftspartner sagte Bushido am Montag vor dem Landgericht der Hauptstadt, Arafat Abou-Chaker habe „keine Ahnung von Musik“. Er sei auch „kein Rap-Fan“. Der Clanchef habe künstlerisch keine Leistung für jene Drittkünstler erbracht, sei allerdings über seine Managervereinbarung „an allen meinen Einnahmen beteiligt gewesen“.

Der 42-jährige Musiker, bürgerlich Anis Ferchichi, befindet sich seit mehr als fünf Monaten im Zeugenstand. Er ist in dem Verfahren Nebenkläger und Zeuge. Laut Anklage soll es zu Straftaten zu seinem Nachteil gekommen sein, nachdem der Rapper 2017 die Beziehungen zu seinem langjährigen Geschäftspartner aufgelöst habe.

Arafat Abou-Chaker habe dies nicht akzeptieren wollen und von Bushido unberechtigt eine Millionen-Zahlung sowie die Beteiligung an dessen Musikgeschäften für 15 Jahre gefordert. Bushido sei bedroht, beschimpft, im Januar 2018 in einem Büro eingesperrt und mit Wasserflasche und Stuhl attackiert worden.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 44-jährigen Hauptangeklagten Arafat Abou-Chaker Beleidigung, Freiheitsberaubung, versuchte schwere räuberische Erpressung, Nötigung und gefährliche Körperverletzung vor. Mitangeklagt sind drei Brüder des Clanchefs. Die vier Männer haben sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. Bushido wird stets von mehreren Personenschützern in den Gerichtssaal begleitet.

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Der Rapper sagte weiter, nach dem Bruch mit Arafat Abou-Chaker habe er auch mehrere Verträge, die er mit Drittkünstlern geschlossen hatte, aufgelöst. Einer der Musiker habe aus dem Vertrag kommen wollen, „weil er um sein eigenes Wohl fürchtete und dachte, er könnte als Bushido-Verbündeter gelten“. Er habe der Auflösung zugestimmt und dadurch „auf viele Einnahmen“ verzichtet. Auf Nachfrage eines Verteidigers erklärte Bushido: „Geld ist nicht immer die wichtigste Instanz.“ Der Prozess geht am Mittwoch (10. Februar) weiter. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false