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Historisch. Eine Fluggastbrücke am ehemaligen Berliner Flughafen TXL mehr als ein halbes Jahr nach der Stillegung im November 2020. Im Terminal A soll nun die "Urban Tech Republic" entstehen.

© Kevin P. Hoffmann

Diese Projekte fördert Berlin: Eine halbe Milliarde Euro Investitionen zur Stärkung der Wirtschaft

Ob die Gestaltung des Areals des Ex-Flughafens Tegel, Brücken oder der Mauerradweg: 173 Millionen Euro hat Berlin investiert, 380 Millionen Euro kommen hinzu.

Nur, wenn investiert wird, können Innovationen entstehen und damit ein stabiles Wachstum. Diese Linie verfolgt auch der neue Wirtschaftssenator Stephan Schwarz (parteilos, für die SPD). Das bedeutendste Wirtschaftsförderinstrument der Behörde sind die GRW-Gelder: Ein Bund-Länder-Förderprogramm mit dem sperrigen Namen "Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" - kurz GRW.

Hier hat Berlin bereits im Jahr 2020 stark investiert, bei der Bilanz für das vergangene Jahr spricht die Senatswirtschaftsverwaltung sogar von "Investitionen in Rekordhöhe": Rund 173 Millionen Euro GRW-Fördermittel sind demnach für laufende Investitionsprojekte ausgezahlt worden, für neue Vorhaben sind 380 Millionen Euro in den kommenden Jahren vorgesehen - davon sind zur Hälfte Bundes- und Landesmittel.

Das Geld fließt zum einen in die Förderung von Berliner Unternehmen und wird für Investitionen bei Neuansiedlungen beziehungsweise dem Ausbau der Kapazitäten von bereits bestehenden Unternehmen in der Stadt eingesetzt. Das Ziel ist es, Jobs zu sichern und neue zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen. Zum anderen soll damit die wirtschaftsnahe Infrastruktur verbessert werden.

Im vergangenen Jahr 2021 wurden für 270 Investitionsvorhaben von Unternehmen rund 211 Millionen Euro GRW-Zuschüsse bewilligt. "Es können damit Gesamtinvestitionen bei den Unternehmen von rund 1329 Millionen Euro unterstützt werden", hieß es in der Behörde. Das schaffe und erhalte 12.720 Arbeitsplätze in Berliner Firmen.

Die "Urban Tech Republic" in Tegel steht im Mittelpunkt

Für die kommenden Jahre ist der Standort des ehemaligen Flughafens Tegel Schwerpunkt der GRW-Förderung. Der geplante Gewerbe- und Industriepark "Berlin TXL -The Urban Tech Republic" erfolgt in mehreren Abschnitten. Zunächst wird mit dem Abbruch von Asphalt und Pflaster begonnen, es werden Baustraßen errichtet sowie Regen-, Trinkwasser- und Schmutzwasserleitungen verlegt. Anschließend beginnt der Neubau von Erschließungsstraßen auf dem Gelände.

Vergangenes Jahr hat Berlin mit Hilfe der Fördergelder unter anderem in den Neu- beziehungsweise Ausbau von Brücken investiert, um Gewerbebetriebe an den überregionalen Verkehr anzubinden. Auch seien die Arbeiten an der Salvador-Allende-Brücke in Köpenick und der Elsenbrücke in Treptow gut vorangekommen, teilte die Verwaltung mit. Der Ersatzneubau der südlichen Rhinstraßenbrücke in Marzahn wurde fertiggestellt - damit sollte die Verkehrsanbindung der Firmen der umliegenden Gewerbegebiete bis hin zum Cleantech Business Park verbessert werden.

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Gleiches gilt auch für andere Standorte wie dem Technologie- und Gründungszentrum FUBIC in Zehlendorf, der "Gleislinse" - ein Areal zwischen den S-Bahnhöfen Betriebsbahnhof Schöneweide und Adlershof und dem Innovationspark Wuhlheide in Köpenick.

Wasserstraßen und Fernradwege

Weiter gearbeitet werde zudem an der Erneuerung der Uferwände der Spree-Oder-Wasserstraße zwischen dem Humboldthafen und dem Oberwasser der Schleuse Charlottenburg sowie am Wikingerufer, Bonhoefferufer. Aber auch bei den Fernradwegen soll sich etwas tun: Ihr Ausbau soll "neue Angebote für die wachsende Tourismusbranche in Berlin schaffen", hieß es.

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Bereits in Arbeit ist seit längerem, die touristische Infrastruktur und Attraktivität der Stadt zu verbessern: Deshalb werden das Aquarium im Zoologischen Garten und der Tierpark neu gestaltet, der Mauerweg ausgebaut und das Gelände des Spreeparks in Treptow erschlossen.

Wirtschaftssenator Stephan Schwarz. Die GRW-Mittel sind das stärkste Förderinstrument seiner Behörde.

© DAVIDS

„Ich freue mich, dass auch im Jahr 2021 durch die GRW-Förderung wieder viele, wichtige Investitionen für Berlin unterstützt werden konnten. Das hohe Antragsvolumen zeigt, dass die Berliner Wirtschaft trotz Pandemie optimistisch in die Zukunft plant. Gerade in dieser Phase der konjunkturellen Entwicklung, in der es um einen Neustart der Wirtschaft geht, ist es für den Standort Berlin entscheidend, ein hohes Investitionsvolumen zu gewährleisten", teilte Wirtschaftssenator Stephan Schwarz mit.

Auch Bildungseinrichtungen werden mit den Fördergeldern neu- oder ausgebaut. So stehe die Modernisierung der Oberstufenzentren weiterhin im Mittelpunkt. Andere Bildungsträger, etwa die Ausbildungszentren für Verbundausbildungen des BVG-Ausbildungscampus und der Berliner Wasserbetriebe würden in den kommenden Jahren ebenfalls unterstützt, hieß es.

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