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Schwarz-rot-goldener Jubel: So sah die Nacht des Mauerfalls am 9. November 1989 am Brandenburger Tor aus.

© picture alliance / dpa

„Ein großes Geschenk an uns alle“: Gedenken an den Mauerfall in Berlin und Brandenburg

Brandenburg gedenkt am 9. November in Schwedt des Mauerfalls. Berlins Regierende Bürgermeisterin Giffey erinnert an die Bedeutung der friedlichen Revolution.

Das Land Brandenburg erinnert mit einem zentralen Gedenken in Schwedt an den Tag des Mauerfalls am 9. November 1989. Damit wird auch an ein besonderes Kapitel der DDR-Vergangenheit in der Stadt erinnert: Dort befand sich ab 1968 das einzige Militärgefängnis der DDR.

Wie die Landtagsverwaltung in Potsdam mitteilte, werden am 9. November die Menschen gewürdigt, die zum Sturz des SED-Regimes beigetragen hatten. Zugleich soll an das Leid und Unrecht erinnert werden, das den Häftlingen im Militärgefängnis angetan wurde. An der Gedenkveranstaltung in den Uckermärkischen Bühnen in Schwedt nehmen der Ankündigung zufolge unter anderem Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke und Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) teil.

Außerdem wird es auf dem Gelände des ehemaligen Militärgefängnisses eine Lesung aus Zeitzeugenberichten und eine Führung geben. Soldaten und Offiziere der Nationalen Volksarmee (NVA) in der DDR waren in dem Gefängnis auch ohne Urteil inhaftiert worden. Bis zu drei Monate konnten sie nur auf Befehl ihrer Kommandeure in eine Disziplinarkompanie versetzt werden.

Zwischen 1982 und 1990 wurden rund 800 Personen inhaftiert – wegen Befehlsverweigerung und Fahnenflucht, aber auch wegen „staatsfeindlicher Hetze“ gegen die DDR. Am 26. April 1990 wurde der letzte Militärstrafgefangene entlassen, die Einrichtung dann Ende Mai 1990 geschlossen.

Friedliche Revolution und mutige Menschen in der ehemaligen DDR

Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hat den Mauerfall als Geschenk bezeichnet. „Der Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 war der Glücksfall des letzten Jahrhunderts in der deutschen Geschichte“, sagte sie der „Berliner Morgenpost“ (Sonntag).

„Ein großes Geschenk an uns alle, das wir vor allem der friedlichen Revolution und dem besonderen Mut der Menschen in der DDR zu verdanken haben. Als wiedervereinigtes Land – und gerade als deutsche Hauptstadt – können wir stolz darauf sein, was in den vergangenen drei Jahrzehnten geschafft worden ist.“

Das Datum 9. November steht auch für die grausamen NS-Pogrome 1938. Damals wurden überall in Deutschland Synagogen und jüdische Einrichtungen verwüstet, Juden angegriffen, ermordet oder verschleppt. Zahlreiche Kommunen organisieren Gedenken an die Opfer. Auch die Gedenkstätte Sachsenhausen und die Stadt Oranienburg erinnern an das unermessliche Leid.

Dabei gedenken Christen und Juden gemeinsam der Opfer der Pogromnacht. Das Konzentrationslager Sachsenhausen etwa 35 Kilometer nördlich von Berlin wurde am 22. und 23. April 1945 durch sowjetische und polnische Soldaten befreit. (dpa)

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