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Andreas Wild vor der im Januar von ihm eröffneten Bezirksgeschäftsstelle der AfD Steglitz-Zehlendorf.

© Robert Kiesel

Ehemaliger Berliner Abgeordneter: Andreas Wild aus AfD ausgeschlossen

Der ehemalige AfD-Abgeordnete ist nicht länger Mitglied der Partei. Laut einem internen Schreiben will sich Wild dagegen zur Wehr setzen.

Der von der Berliner AfD verhängte Parteiausschluss gegen den ehemaligen Abgeordneten Andreas Wild ist rechtskräftig. Eine entsprechende Entscheidung des Landesschiedsgerichts der Berliner AfD hat das Bundesschiedsgericht der Partei bestätigt. Laut einer Mittelung des Landesverbandes wurde der Widerspruch von Andreas Wild am 31. März zurückgewiesen. „Andreas Wild ist daher mit sofortiger Wirkung nicht mehr Mitglied der Alternative für Deutschland“, heißt es weiter.

Damit ist die Berliner AfD eines ihrer umstrittensten Mitglieder endgültig los. Wild hatte in der Vergangenheit mehrfach mit provokanten Aktionen wie dem Tragen der blauen Kornblume, einem Symbol österreichischer Nationalsozialisten, auf sich aufmerksam gemacht. Zu Jahresbeginn hatte er Solidarität mit der wegen Terrorverdachts inhaftierten AfD-Politikerin Birgit Malsack-Winkemann signalisiert und war dafür scharf kritisiert worden.

Innerhalb der AfD, allen voran im Bezirksverband Steglitz-Zehlendorf, dürfte der Ausschluss Wilds für hitzige Debatten sorgen. Wild war dort, zum Missfallen der ebenfalls im Bezirk organisierten Landeschefin Kristin Brinker, zum Mitglied des Kreisvorstands gewählt worden.

Bei der Abgeordnetenhauswahl 2021 und der Wiederholungswahl kandidierte Wild für das Direktmandat. Brinker, die als Gegnerin Wilds gilt und dessen Eskapaden stets verurteilte, vermochte dessen Aktivitäten vor Ort aber nicht zu stoppen und musste zusehen, wie Wild vor wenigen Monaten eine Mehrheit im Bezirksvorstand organisierte.

Gestützt durch weitere Mitglieder des Bezirksvorstands setzte Wild die Eröffnung einer Kreisgeschäftsstelle der AfD-Steglitz-Zehlendorf gegen den Willen des Bezirksvorsitzender Volker Graffstädt durch. Graffstädt protestierte, konnte die Eröffnung aber letztendlich nicht verhindern. Auch die zuvor in Eigenregie durch Wild herausgegebene Postille „Trend“ erscheint seitdem im Namen des Bezirksverbands.

Wild selbst reagierte am Dienstag mit einem internen Schreiben an die „lieben Parteifreunde“, das dem Tagesspiegel vorliegt. Darin entschuldigte er sich für die „Blaue-Blumen-Affäre“, die ihm „unendlich leid“ tue. Wild kündigte an, die Entscheidung des Bundesschiedsgerichts beim Landgericht Berlin überprüfen zu lassen.

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