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Diese elektronenmikroskopische Aufnahme aus dem Jahr 2003 zeigt Affenpockenviren aus einer menschlichen Hautprobe.

© dpa

Vorsicht, aber keine Panik: Drei bestätigte Affenpockenfälle in Berlin – Gesundheitsministerium erwartet noch mehr

Mit Stand von Sonntag gibt es inzwischen vier bestätigte Affenpockenfälle in Deutschland – drei davon in Berlin. Experten erwarten aber keine neue Pandemie.

Das Bundesgesundheitsministerium erwartet noch zunehmende Affenpocken-Fälle. „Aufgrund der vielfältigen Kontakte der derzeit Infizierten ist in Europa und auch in Deutschland mit weiteren Erkrankungen zu rechnen“, heißt es in einem Bericht für den Gesundheitsausschuss des Bundestages.

Mit Stand von Sonntagnachmittag gebe es inzwischen vier bestätigte Infektions- und Erkrankungsfälle in Deutschland - drei davon in Berlin und einen in München. Proben weiterer Personen seien in Abklärung. Kontaktpersonen würden ermittelt. Die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit hatte am Wochenende zwei Fälle in der Hauptstadt sicher bestätigt.

Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) hatte betont, es bestehe kein Grund zur Panik, aber Grund zur Vorsicht, da viele wissenschaftliche Erkenntnisse über die Krankheit noch vorläufig seien. Nach Einschätzung von Expert:innen sei aber davon auszugehen, dass keine neue Pandemie zu befürchten sei. Gote sagte, nun sei schnelles und konsequentes Handeln gefragt, um die Infektionsfälle zu erkennen und einzudämmen.

Die Gesundheitsverwaltung stehe in engem Austausch mit den Gesundheitsämtern, dem Robert Koch-Institut, der Charité und dem Bundesgesundheitsministerium, um die Berliner Bevölkerung bestmöglich vor dem Affenpockenvirus zu schützen.

Im Bericht des Bundesgesundheitsministeriums, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, ist von einem „Geschehen mit internationaler Verbreitung“ die Rede. In zahlreichen Ländern seien mehr als 130 bestätigte Fälle und Verdachtsfälle nachgewiesen, „Tendenz täglich steigend“. Bisher sei bei den in Europa festgestellten Infektionen die westafrikanische Affenpocken-Variante nachgewiesen worden, weitere Genomanalysen liefen jedoch noch.

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Um mögliche Erkrankungen zu registrieren und die Weiterverbreitung zu verhindern, sollten diagnostizierte Infektionsfälle systematisch erfasst und isoliert werden. Diese sollten von Ärzt:innen und Laboren gemäß dem Infektionsschutzgesetz gemeldet werden.

Das Virus verursacht nach Angaben von Gesundheitsbehörden meist nur milde Symptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen und Hautausschlag. Affenpocken können aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen, in Einzelfällen sind tödliche Erkrankungen möglich. Übertragen wird der Erreger vor allem über direkten Kontakt oder Kontakt zu kontaminierten Materialien. (dpa)

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