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Ein Feuerwehrmann hält neben einem Fahrzeug der Berufsfeuerwehr Frankfurt eine hydraulische Schere in der Hand. (Symbolbild)

© picture alliance/dpa

Diebstähle von teuren Spezialgeräten: Einbrüche in Berliner Feuerwachen werden kaum aufgeklärt

Videos von Geldtransporter-Überfällen zeigen das Vorgehen: Räuber brechen die Türen mit Akku-Spreizern auf. Die kosten Zehntausende Euro und werden daher gestohlen – bei der Feuerwehr.

Die ständigen Diebstähle von teuren Spezialgeräten aus Berliner Feuerwachen werden höchst selten aufgeklärt. Gestohlene Hydraulik-Spreizer und Scheren werden von kriminellen Banden für Einbrüche in Museen und Überfälle auf Geldtransporter verwendet.

Im vergangenen Jahr sei in 26 Fällen von schweren Einbrüchen in Feuerwachen kein Verdächtiger ermittelt worden, antworteten Senat und Polizei auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Alexander Herrmann. 2022 sei in drei von 17 Fällen mindestens ein Verdächtiger festgestellt worden. Die Feuerwachen sollen nun mit viel Geld besser gegen Einbrüche gesichert werden.

Eine genaue Auflistung aller entsprechenden Diebstähle teilte der Senat nur gesondert und nicht öffentlich mit. Zum Ziel der Einbrecher wurde aber festgestellt: „Primär waren Geräte zur schweren technischen Hilfeleistung (Schere/Spreizer vorwiegend akkubetrieben) betroffen, darüber hinaus aber auch weitere Gerätschaften zum gewaltsamen Öffnen (Motortrennschleifer, Motorsägen). Vereinzelt wurden Rettungswagen geöffnet, um an Medikamente zu gelangen.“

Bekannt sei, dass diese Spreizgeräte bei Raubüberfällen und Diebstählen eingesetzt würden, in Einzelfällen auch „durch Personen, die der Clankriminalität zugeordnet werden können“. Weiter hieß es: „Ob diese Personen auch für den Diebstahl der Spreizgeräte verantwortlich sind, ist bisher nicht nachweisbar.“

Bei aufgeklärten Taten wie dem Juwelen-Diebstahl aus dem Dresdner Museum und Überfällen auf Geldtransporter in Berlin verwendeten später verurteilte Mitglieder arabischstämmiger Großfamilien diese gestohlenen Hydraulik-Spreizer der Feuerwehr. Mit den Geräten ist jedes große Einsatzfahrzeug ausgerüstet, um nach Verkehrsunfällen eingeklemmte Menschen aus Wagen zu retten.

Nach jahrelangen Einbrüchen stellt der Senat nun Geld für die Sicherung bereit. Aktuell würden alle Feuerwachen auch von einer externen Sicherheitsfirma und der Polizei begutachtet. Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit würden empfohlen und umgesetzt.

Ein Feuerwehrsprecher sagte kürzlich der „Bild“-Zeitung: „Für das laufende Jahr stehen dafür bereits 1,2 Millionen Euro zur Verfügung. Im kommenden Jahr weitere 750 000 Euro.“ Von der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) sollen zusätzlich bis zu vier Millionen Euro kommen. (dpa)

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