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Zehnjährige Jungs haben Kraft ohne Ende - auch beim Bouldern.

© dpa/picture-alliance

Was macht die Familie?: Die Wände hochgehen

Wohin mit der Kumpeltruppe des zehnjährigen Sohns zum Geburtstag? Bouldern! Wie eine Mutter die Stadt erleben kann.

Von Fatina Keilani

Zehnjährige Jungs haben Kraft ohne Ende, da ist ein Geburtstag im Winter immer eine Herausforderung. Zu Hause könnte ich die Kumpeltruppe meines Sohnes nicht auslasten, wenn die Geburtstagsfeier ansteht. Außerdem befürchte ich, hinterher renovieren zu müssen. Bei der Zwillingsschwester ging alles ganz easy, die Mädchen bemalten T-Shirts, verglichen dann ihre Werke und hatten Spaß. Aber den Jungs kann man mit so was natürlich nicht kommen. Eine Kollegin hatte dann die rettende Idee: bouldern gehen. Das ist so ähnlich wie klettern, in einer Halle mit speziell hergerichteten Wänden und Decken, aber ohne Sicherung – wenn man runterfällt, landet man auf Matten.

Die meisten Anbieter haben spezielle Arrangements für Kindergeburtstage. Darin enthalten ist ein Trainer, der die Jungs richtig scheucht, mindestens anderthalb Stunden lang. Unserer war jung, gut gelaunt und topfit. Er stellte den Geburtstagsgästen immer neue Aufgaben, für die sie Punkte holen konnten – erst einfache, wie Hochklettern an den Wänden, dann anstrengendere wie Haftenbleiben unter der Decke wie Spiderman. Der Große und seine Freunde waren mit Ehrgeiz bei der Sache; das Geburtstagskind holte sogar die meisten Punkte und fühlte sich wie der King. Für mich war es die reine Erholung.

Und noch Fußball im Garten

Ich hatte selbstgebackenen Kuchen dabei, doch der wurde von den Jungs in den kurzen Pausen im Eiltempo verschlungen, um möglichst viel Zeit fürs Klettern zu haben. So hatte ich die weitaus meiste Zeit nichts zu tun; ich saß entweder allein am großen Tisch oder trank Kaffee mit meinem Mann. Der einzige Haken an der Sache: Nach zwei Stunden ist Schluss. Die zusätzlich gebuchten Hot Dogs darf man noch verspeisen, dann ist Ende – wer überzieht, muss Strafe zahlen. Nur waren die Jungs noch längst nicht müde. Sie sind dann doch mit zu uns gekommen und haben im Garten Fußball gespielt, bis ihre Eltern sie abholten.

Ich bin gespannt, wann das erste Mal ein Wesen des anderen Geschlechts eingeladen wird – und wie sich das auswirkt.

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