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Die Skyline des New Yorker Stadtteil Manhattan.

© AFP/ Don Emmert

Deutsche Wirtschaftsdelegation in den USA: Berlin eröffnet Büro in New York

Berlins Wirtschaftssenatorin Ramona Pop will die Kooperation mit den USA intensivieren. In New York soll eine Berliner Wirtschaftsvertretung eröffnet werden.

Cool hier, aber waren Sie schon mal in Berlin? So oder so ähnlich dürfte die Frage formuliert sein, die man in den kommenden Tagen in New York und Boston häufig zu hören bekommen wird. Denn in den beiden amerikanischen Küstenstädte hat sich eine deutsche Wirtschaftsdelegation unter Führung von Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) angekündigt, die vom heutigen Montag an bis zum Freitag für den Standort Berlin werben wird.

Einer der wichtigsten Termine auf der Reise: die Eröffnung einer Berliner Wirtschaftsvertretung in New York. „Wir werden in New York ein Wirtschaftsbüro eröffnen, um in einer der führenden Weltmetropolen präsent zu sein und die Zusammenarbeit zwischen Berlin und den USA zu verstärken“, sagte Senatorin Pop dem Tagesspiegel vor Reiseantritt.

Beatrice Kramm, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK), begrüßte die neue Berliner Auslandsvertretung. „Ein Jahr nach der Eröffnung des Wirtschaftsbüros in Peking führt Berlin seine Internationalisierungsstrategie fort und stärkt dauerhaft die Beziehungen zu den wichtigsten Zielmärkten“, sagte sie dem Tagesspiegel.

Senatorin Pop erhofft sich intensive Zusammenarbeit

Zur Delegation zählen, neben Senatorin Pop und IHK-Präsidentin Kramm, 26 Berliner Unternehmen sowie Vertreter des Standortvermarkters Berlin Partner, der IHK Berlin und der Tourismusagentur VisitBerlin. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Wirtschaftsdelegation liege auf den Leitbranchen nachhaltige Urbanisierung und Infrastruktur, Gesundheitswirtschaft und digitale Wirtschaft, teilte die Wirtschaftssenatorin vor Reiseantritt mit. Neben Firmenbesuchen und Unternehmergesprächen werde vor allem in Boston der Fokus auf der Verknüpfung von Wirtschaft und Wissenschaft liegen.

Ein Gebiet, auf dem die deutsche Hauptstadt noch von New York lernen könne, befindet IHK-Präsidentin Kramm: „Aus Sicht der Wirtschaft liegt im Wissenstransfer von den Berliner Hochschulen an die Unternehmen noch erhebliches Potenzial, sei es durch Kooperationen oder Ausgründungen von universitären Projekten. In den Vereinigten Staaten ist diese Form der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Austauschs sehr viel verbreiteter.“

Senatorin Pop sieht auch noch an anderer Stelle Möglichkeiten zur Zusammenarbeit: „Wir wollen unsere engen Wirtschaftskooperationen intensivieren, zum Beispiel in der Digitalwirtschaft, aber auch bei den Themen Infrastruktur, Klimaschutz, Mobilität, Gesundheitswirtschaft und Tourismus“, sagte sie.

USA ist wichtigster Absatzmarkt

Gute Wirtschaftskontakte sind für die Hauptstadt ein Muss: Berlins Exporte in die USA beliefen sich zuletzt auf 1,8 Millionen Euro, was einem Anteil von 12,4 Prozent am Berliner Gesamtexport entspricht. Damit ist Amerika der wichtigste Exportmarkt für Berliner Unternehmen. Und das mit großem Abstand: Berlins Betriebe führten in die USA genauso viel Waren und Dienstleistungen aus wie nach China und Frankreich zusammen, die bei den Exportmärkten Platz zwei und drei einnehmen.

Die wichtigsten Exportgüter für den US-Markt waren Pharmaerzeugnisse (35 Prozent Anteil am Gesamtexport), Datenverarbeitungsgeräte / elektronische und optische Erzeugnisse (15,7 Prozent) sowie Maschinen (15,4 Prozent). 2018 wurden aus den USA nach Berlin Waren im Wert von 732,2 Millionen Euro importiert, die wichtigsten Importgüter sind sonstige Waren (32,4 Prozent Anteil am USA-Gesamtimport), Datenverarbeitungsgeräte / elektronische und optische Erzeugnisse (15,2 Prozent), sowie Maschinen (11,3 Prozent).

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